Es gibt Menschen, die sammeln Briefmarken, andere Münzen und wieder andere sammeln Trikots von Fußballern ihrer Lieblingsmannschaft. Der 52-jährige Tom Grieshaber aus Grenzach-Wyhlen (Landkreis Lörrach) ist leidenschaftlicher Anhänger des SC Freiburg. In seiner Drei-Zimmer-Wohnung ist ein Raum exklusiv für seine Sammel-Leidenschaft reserviert. In seinem Heiligtum liegen, hängen und stapeln sich 500 bunte Trikots des SC Freiburg aus den letzten 30 Jahren.
Trikots mit Echtheitsgarantie
Am liebsten hat er Trikots, die quasi noch das Spiel mit abbilden: die von Spielern getragenen, mit Erd- oder Rasenspuren. Voller Stolz zeigt er ein schmuddeliges Torwart-Trikot von Mark Flekken. Dabei sagt er begeistert: "Hier sieht man, dass das getragen wurde. Und so was ist halt ein absolutes Highlight."
Die Waschmaschine ist für bestimmte Trikots tabu
Solche Raritäten kommen natürlich nicht in die Waschmaschine. Die Trikots riechen laut Tom manchmal nach Schweiß oder Pfefferminz. Der Pfefferminzgeruch käme von einer Paste, mit der sich die Spieler den Oberkörper einreiben, damit sie mehr Luft bekommen. Sowas gehöre zur Echtheit dazu, und dürfe nicht abgewaschen werden, wie Tom findet.
Tauschbörsen und gute Kontakte
Tom bekommt seine Sammlerstücke über Tauschbörsen, Kleinanzeigen und über gute Kontakte zu Spielern. Er hat die Erfolgsgeschichte des Sportclubs über die Jahre hautnah miterlebt. Tom liebt die alten Designs der Trikots und findet sie heute vergleichbar mit denen von Juventus Turin oder AC Mailand. Er glaubt, dass die italienischen Topvereine Vorbild für die damaligen Trikots waren. Seine Lieblingstrikots stammen aus den 90er Jahren, als der damalige Trainer Volker Finke seine Spieler in rot-schwarz bzw., weißen Trikots mit schwarzen Längsstreifen auflaufen ließ.
Das neue SCF-Heimtrikot ist für ihn gewöhnungsbedürftig
Da stellt sich doch die Frage, was der Sammler von dem neuen rotweißen Heimspieltrikot des Sportclubs hält, das kürzlich vorgestellt wurde. Spötter hatten das Design im Internet mit einem faserigen Steak verglichen.
Viele Fans wollen beim Design mitbestimmen
Tom wünscht sich, dass die Fans in Zukunft, wie bei einigen anderen Bundesligisten üblich, beim Design der Trikots mitreden dürfen. Er schlägt einen demokratischen Prozess bei der Trikotauswahl vor, sodass die Fans bei einem der drei neuen Trikots vier bis fünf Vorschläge machen dürfen. Dann wären die Leute auch zufrieden, meint er. Aber obwohl er das neue Heimtrikot des Sportclubs gewöhnungsbedürftig findet, darf es in seiner Sammlung natürlich nicht fehlen.