Schwester überlebt schwer verletzt

Haftbefehl erlassen: 19-Jähriger soll Eltern und Bruder im Kreis Waldshut getötet haben

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Im Kreis Waldshut sind am Dienstag drei Menschen getötet und eine Frau schwer verletzt worden. Der Tatverdächtige wurde festgenommen - er ist wohl der Sohn beziehungsweise Bruder der Getöteten.

Ein 19 Jahre alter Mann soll am Dienstagabend im Kreis Waldshut seine Eltern und seinen Bruder mit einem Messer getötet haben. Die Schwester des Mannes wurde schwer verletzt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch gemeinsam mitteilten. Der Tatverdächtige wurde noch am Tatort festgenommen und leistete keinen Widerstand. Die Hintergründe der Gewalttat sind aktuell noch nicht bekannt. 

19-Jähriger gilt strafrechtlich als Heranwachsender

Man befinde sich noch ganz am Anfang der Ermittlungen, sagte Rahel Diers von der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen dem SWR. Mit seinen 19 Jahren gelte der Tatverdächtige juristisch gesehen als Heranwachsender, so Diers. Daher seien besondere Aspekte zum Schutze der Persönlichkeit zu berücksichtigen.

Rahel Diers von der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen erklärt, warum der Tatverdächtige strafrechtlich als Heranwachsender gesehen wird:

Richter erlässt Haftbefehl gegen Tatverdächtigen

Die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen hatte beim örtlichen Amtsgericht einen Haftbefehl gegen den Verdächtigen beantragt. Diesem wurde im Laufe des Mittwochs stattgegeben. Ein Ermittlungsrichter habe Haftbefehl erlassen, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen mit. Dem jungen Mann wird den Ermittlerinnen und Ermittlern zufolge Totschlag in drei Fällen sowie versuchter Totschlag vorgeworfen.

Schwester des mutmaßlichen Täters überlebt schwer verletzt

Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei soll der 19-Jährige seine Eltern und Geschwister angegriffen haben. Nachbarn wurden aufmerksam und alarmierten gegen 21 Uhr die Polizei. Die Eltern im Alter von 58 und 61 Jahren verstarben noch am Tatort. Der 34-jährige Bruder des Tatverdächtigen erlag trotz Reanimation im Krankenhaus seinen Verletzungen, so die Polizei. Die Schwester des Beschuldigten wurde mit schweren Verletzungen in eine Klinik geflogen. Sie ist laut Polizei außer Lebensgefahr.

Die Ermittlerinnen und Ermittler sprachen in der Mitteilung von einer Stichwaffe, ein Polizeisprecher präzisierte auf Anfrage, dass es sich bei der mutmaßlichen Tatwaffe um ein Messer handelte. In die laufenden Ermittlungen sind die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen und das Kriminalkommissariat Waldshut-Tiengen eingebunden. 

Tat geschah wohl in der Gemeinde Hohentengen

Die Ermittlerinnen und Ermittler äußerten sich nicht im Detail, wo sich die Tat abgespielt hat. Sie sprachen von einer "östlichen Kreisgemeinde im Landkreis Waldshut". Nach SWR-Informationen geschah die Tat in der Gemeinde Hohentengen, die im äußersten Süden des Landes direkt an der Grenze zur Schweiz liegt.

Bürgermeister von Hohentengen äußert seine Betroffenheit

Hohentengens Bürgermeister Jürgen Wiener (CDU), der noch am Mittwochabend am Tatort war, sprach gegenüber dem SWR von einem "schrecklichen Ereignis" und drückte seine Betroffenheit aus. "Das braucht eine gewisse Zeit, bis man so etwas verdaut hat", sagte er. Der Schock in der Bevölkerung sitze noch immer tief.

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