Die Karl-Brachat-Realschule in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) hat nun einen Fall von Lehrer-Mobbing im Netz öffentlich gemacht. Schülerinnen und Schüler hatten Porträtbilder der Lehrkräfte von der Schulwebseite heruntergeladen, in einem Video mit Beleidigungen und Beschimpfungen versehen und dann auf TikTok hochgeladen.
Nach nur wenigen Stunden war das Video bereits etliche Male geliket und über 20.000 Mal angeschaut worden, schreibt die Schule auf ihrer Webseite.
Schule erfährt von Dritten von dem Video - Schüler entschuldigen sich
Auf das Mobbing-Video aufmerksam wurde die Schule am nächsten Tag. "Weit über die Landesgrenzen hinaus wurde die Schule von Dritten darüber informiert, dass ein solches Video online sei", steht auf der Webseite.
Die Schule habe dann sofort reagiert und den Vorfall "pädagogisch mit angemessenen und notwendigen Mitteln aufgearbeitet". Das Ergebnis seien unter anderem über 100 Briefe gewesen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler bei den Lehrkräften entschuldigt haben.
Klare Kante gegen Mobbing
Mit der Veröffentlichung des Falls will die Karl-Brachat-Realschule klare Kante gegen Mobbing im Netz zeigen - egal ob gegen Lehrpersonal oder Schülerinnen und Schüler. Anders als in diesem Fall werden andere Mobbing-Fälle in den sozialen Medien oft gar nicht bekannt.
Außerdem sollen so auch Eltern auf das Problem von Cyber-Mobbing aufmerksam gemacht werden, damit auch sie ihre Kinder für das Thema sensibilisieren können. Laut einer aktuellen Forsa-Studie sind Lehrkräfte in den vergangenen Jahren an vielen Schulen beleidigt, gemobbt oder körperlich angegriffen worden - häufig auch von den Eltern der Kinder.
Mobbing und körperliche Angriffe Studie: Gewalt gegen Lehrkräfte in BW nimmt zu
Mobbing im Internet oder auch direkte Bedrohungen - Gewalt gegen Lehrkräfte hat in den letzten Jahren auch in Baden-Württemberg deutlich zugenommen. Das zeigt eine Forsa-Studie.