In Norsingen, einem Ortsteil von Ehrenkirchen (Kreis Breisgau Hochschwarzwald) rückt die Feuerwehr zur Adventszeit regelmäßig aus. Doch am Samstag nicht mit Schlauch und Wasser, um ein Feuer zu bekämpfen, sondern den Hunger der Norsinger auf weihnachtliches Gebäck. Und das Beste daran: Das haben die Feuerwehrmänner vorher zwei Tage lang selbst gebacken.
Vor dem ersten Advent verschwinden die 14 Männer der Feuerwehr in eine Großküche – zwei Tage lang. Statt feuerfester Kleidung tragen sie Kochschürzen, feuerfeste Handschuhe brauchen sie nur, um das heiße Blech wieder aus dem Ofen zu holen. Mehl, Butter und Eier werden kräftig verrührt, geknetet und der Teig zum Ausstechen ausgewalzt. Sie backen viele verschiedene Sorten, vom Springerle und Vanillekipferl über Schokocrossis, Nussstangen und Hafertaler bis zu Lebkuchen und Kokosmakronen - für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Feuerwehr backt kiloweise Weihnachtsplätzchen
Insgesamt 160 Kilogramm Plätzchen haben die Männer dieses Jahr gebacken und auf mehr als 500 Tütchen verteilt. Eine Tüte dieser leckeren Mischung kostet 7,50 Euro und wird den Norsingern höchstpersönlich mit einem 30 Jahre alten Feuerwehrauto vorbeigebracht. Der Verkaufserlös fließt in die Feuerwehrkasse.
Die Idee zu der Plätzchenaktion entstand im Sommer vor vier Jahren. Damals hatte jeder der Feuerwehrmänner jeweils eine Sorte in der eigenen Küche gebacken. Doch mittlerweile denkt die Wehr in größeren Dimensionen und ist in eine Großküche umgezogen.
Besonders Familien und ältere freuen sich über die Aktion
Die Feuerwehrplätzchen sind vor allem bei jungen Familien beliebt. Neben dem Weihnachtsgebäck sind vor allem die jüngeren Familienmitglieder von dem roten Feuerwehrauto beeindruckt. Aber auch ältere Menschen bestellen gerne bei der Feuerwehr. Viele wollen sich die Arbeit nicht mehr machen und haben so trotzdem leckeres Gebäck in der Adventszeit zu Hause.
Edmund Steinle kauft schon seit Anbeginn Weihnachtsplätzchen bei der Feuerwehr. Einmal für sich und dann noch für die Enkelkinder. "Am liebsten esse ich die Hildabrötle", sagt er mit einem Lächeln. Aber eigentlich esse er alle gerne. Mit dem Kauf unterstützt der ehemalige Ortsvorsteher die Feuerwehr gerne und betont: "Wir brauchen die im Notfall."
Auch Maya Heine hat die Feuerwehr mit Plätzchen zu sich gerufen. In einer WhatsApp-Gruppe hatte sie von der Aktion erfahren. Die Idee fand sie gut und bestellte Plätzchen für ihren Opa. Von dem weiß sie nämlich, dass er sie gerne mag. Ob sie bis Weihnachten halten? Damit rechnet sie allerdings nicht.