Am Valentinstag feiern viele Paare ihre Liebe zueinander. Gläubige Menschen finden oft nicht nur in ihrer Beziehung Halt, sondern auch in ihrem Glauben. Ein Grund, ihre Liebe anlässlich des Valentinstags unter Gottes Segen zu stellen. Die evangelische und die katholische Kirche Freiburg Südwest luden deshalb zu einem ökumenischen Segnungsgottesdienst in die Kirche Maria Magdalena in Freiburg-Rieselfeld ein. Unabhängig von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung waren liebende Menschen eingeladen, die in Beziehungen leben.
Segen wird allen Paaren gespendet
Raphaela Soden und Mareen Koch waren auch in den letzten Jahren beim Segnungsgottesdienst am Valentinstag. Sie empfinden ihre Liebe füreinander als Segen, ihre Beziehung wollen sie deshalb auch unter den Segen Gottes stellen. Mareen Koch hat den Zugang zum eigenen Glauben durch die Beziehung zu Raphaela Soden erst wieder gefunden, denn Raphaela Soden arbeitet beim Erzbischöflichen Seelsorgeamt der Erzdiözese Freiburg und hat sich bei der Initiative #OutInChurch bereits als queer geoutet. Der Begriff ‚queer‘ kommt aus dem Englischen und beschreibt Menschen, deren geschlechtliche Identität und/oder sexuelle Orientierung nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen von Heterosexualität oder binärem Geschlecht (Mann/Frau) entsprechen.
Paare tauschen sich über ihren Beziehungs-Alltag aus
Insgesamt kamen zum Segnungsgottesdienst im Freiburger Rieselfeld 25 Menschen. Einige von ihnen sind aktive Gemeindemitglieder in St. Maria Magdalena, andere kommen bewusst für den Segnungsgottesdienst ins Rieselfeld. Klaus Gutwein, evangelischer Pfarrer in Freiburg-Haslach, wünscht sich, dass der Gottesdienst ein neuer Anknüpfungspunkt in Beziehungen wird. Unter dem Motto "Kommst du mit in den Alltag?" wurden die Paare zum Austausch angeregt. Wie gehen wir im Alltag miteinander um? Welche gemeinsamen alltäglichen Momente geben uns Kraft? Was kommt im Alltag vielleicht zu kurz?
Valentinstag hat keine kirchliche Tradition
Der Valentinstag geht zwar auf den Heiligen Valentin zurück, hat aber keine lange kirchliche Tradition. Die beiden Pfarrer der katholischen und evangelischen Gemeinden Freiburg Südwest wollen dennoch aufgreifen, was die Menschen bewegt. Die Liebe zu feiern, findet der katholische Priester Siegfried Huber, ist ein kirchliches, ein religiöses Thema. Nach dem Segen gaben sie den Paaren Brot und Salz mit. Sie sollen die Würze im Beziehungsalltag symbolisieren.