Jahresbilanz 2022

Schwarzwaldmilch in Freiburg erzielt Rekordumsatz

Stand
Onlinefassung
Petra Jehle

Die Molkerei-Gruppe Schwarzwaldmilch hat 2022 einen Rekordumsatz von fast 250 Millionen Euro erzielt und das in einem laut Unternehmen enorm schwierigen Geschäftsjahr.

Der Rekordumsatz aus dem Jahr 2021 konnte nochmals um sieben Prozent gesteigert werden und liegt jetzt bei fast 250 Millionen Euro. Stärkste Umsatztreiber waren die Markenlinien Schwarzwaldmilch (+19%), Schwarzwaldmilch-Protein (+ 12%) und Schwarzwaldmilch Heimat (+11%). Weniger erfolgreich waren die Bio-Produkte des Unternehmens.

"Eine Grundvermutung ist, dass diese Produkte teuer sind. Deswegen hat dieses Segment im Vorjahr besonders gelitten und hat sich bis hierher noch nicht stabilisiert“.

Der Bilanzgewinn blieb nach Angaben trotz Rekordumsatz mit 1,4 Millionen Euro vergleichsweise gering. Der Grund ist, dass auch für die Molkereien und Landwirte die Kosten massiv gestiegen sind und das Unternehmen seine Auszahlungspreise im letzten Jahr erhöht hat.

"Die Kosten für Dünger, Futtermittel und Diesel sind explodiert."

Um die stark gestiegenen Produktionskosten der 884 Mitglieder zu kompensieren, wurde an die Milchbauern deutlich mehr Geld pro Liter Milch ausbezahlt. Insgesamt waren es 30 Millionen Euro mehr als im Vorjahr: Der Auszahlungspreis für genossenschaftliche Milcherzeuger lag im Jahr 2022 bei 53,53 Cent/kg für konventionelle Milch und bei 66,79 Cent/kg für Biomilch.

Bei der Schwarzwaldmilch in Freiburg wird abgefüllt
Schwarzwaldmilch hat Werke in Freiburg und Offenburg

Dennoch haben 24 größere Milchbauern zum Jahresende ihre Mitgliedschaft bei der Schwarzwaldmilch gekündigt. Geschäftsführer Andreas Schneider spricht im Rückblick auf das Jahr 2022 von einer "nie da gewesenen Marktentwicklung". Landwirte und Molkereien seien sowohl auf der Ausgaben- als auch auf der Einnahmenseite mit massiv veränderten Rahmenbedingungen konfrontiert gewesen. Vor allem Molkereien mit geringer Wertschöpfungstiefe hätten von den Entwicklungen profitiert. Der Grund: Diese konnten die gestiegenen Preise unmittelbar realisieren, während Markenmolkereien wie die Schwarzwaldmilch lange und harte Verhandlungen mit dem Handel führen mussten.

"Die Übernahme der Landliebe-Markenlizenzen für Frischmilch im Glas und frische Milchmischgetränke war ein strategisch wichtiger Schritt."

Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit weiterhin steigenden Kosten bei gleichzeitig fallenden Preisen. "Energie bleibt im Vergleich zum Jahr 2021 teuer, Lohnkosten sind berechtigterweise eklatant gestiegen, trotzdem ist die Preissensibilität der Verbraucher bei Lebensmitteln weiterhin hoch", so Schneider. Umso wichtiger seien differenzierte Geschäftsmodelle. So hat Schwarzwaldmilch Lizenzen für einige Produktgruppen von Landliebe übernommen.

Sebastian Bargon berichtet in SWR4 aus dem Studio Freiburg über die Bilanz:

Bei den veganen Linien will das Unternehmen bis zum Jahresende zwei neue Produkte auf den Markt bringen. Man habe viele Innovationen in petto, so Geschäftsführer Andreas Schneider, doch aufgrund der großen Konkurrenz durch Billig-Anbieter werde sich sein Unternehmen erst einmal damit zurückhalten.

Schwarzwaldmilch beschäftigt in den Werken Offenburg und Freiburg rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Stand
Onlinefassung
Petra Jehle

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.