Im Sommer will der Chemiekonzern BASF mit der Sanierung eines Teils der früheren Mülldeponie "Kesslergrube" in Grenzach-Wyhlen (Landkreis Lörrach) beginnen. Der Konzern rechnet mit Kosten von rund 70 Millionen Euro und einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren.
In der ehemaligen Chemiemüll-Deponie im Kreis Lörrach wurden bis 1976 Bauschutt, Hausmüll und Abfälle der Chemie- und Pharmaindustrie abgelagert. BASF ist für eine Teilfläche von etwa viereinhalb Fußballfeldern verantwortlich. Die Altlast soll mit dicken Mauern eingefasst werden, die über 30 Meter tief in die Erde reichen. Das Verfahren der sogenannten Einkapselung mit Beton ist umstritten.
Gemeinde und BUND wehren sich gegen Pläne
Ob die Bauarbeiten tatsächlich im Sommer beginnen können, ist derzeit noch unklar. Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen geht juristisch gegen das Projekt vor. Über eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht soll in den kommenden Wochen entschieden werden.
Zudem ist der Umweltverband BUND Baden-Württemberg vor Gerichten aktiv. Er hat 2017 Klage gegen das Landratsamt Lörrach eingelegt, das den Sanierungsplan bewilligt hatte. Eine nun laufende Revision hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zugelassen. Die Verhandlung ist an diesem Donnerstag geplant. Der BUND fordert, die Schadstoffe komplett aus der einstigen Deponie zu entfernen.
Gemeinde und BUND bemängeln, dass der bisherige Sanierungsplan die giftigen Altlasten nachfolgenden Generationen überlasse.
Roche entschied sich für Totalsanierung
Neben der BASF ist auch der Basler Pharmakonzern Roche für einen Teil der Abfälle in der Grube verantwortlich. Im Gegensatz zu den Plänen des Chemiekonzerns BASF hat Roche die gefährlichen Abfälle aus der Grube herausgeholt und in Entsorgungsanlagen gebracht. Nach sieben Jahren soll die Entsorgung Ende März abgeschlossen sein. Einen solchen Totalaushub fordern die Gemeinde Grenzach-Wyhlen und der BUND auch von der BASF.