Zugtaufe in Offenburg

Statt Dieselloks: Erste Batteriezüge fahren durch die Ortenau

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Paulina Flad
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Vier Batteriehybridzüge sind seit Montag im Ortenaukreis unterwegs. Sie ersetzen alte Dieselloks im Nahverkehr - überall dort, wo es keine Oberleitungen gibt.

Es sei ein "neues Kapitel in der Eisenbahngeschichte", so Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Montag vor der Eröffnungsfahrt des neuen Batteriehybridzugs der Firma Siemens Mobility. Vier solcher Züge kommen jetzt im Fahrgastbetrieb der Südwestdeutschen Landesverkehrs AG (SWEG) im Ortenaukreis zum Einsatz. Die Jungfernfahrt führte von Offenburg nach Oberkirch.

Batteriezüge sollen alte Dieselloks ersetzen 

Zuerst fahren die vier Hybridzüge nur zwischen Offenburg und Bad Griesbach sowie zwischen Offenburg und Hornberg. Nach und nach sollen weitere dieser Züge auf anderen Strecken im Ortenaukreis eingesetzt werden. Zum Beispiel zwischen Offenburg und Freudenstadt, zwischen Offenburg, Achern und Ottenhöfen sowie zwischen Biberach (Baden) und Oberharmersbach-Riersbach. Überall dort, wo es keine Oberleitungen gibt, und bisher noch Dieselloks verkehren.

Das Ende der Dieselzeit ist eingeleitet.

Voraussichtlich ab 2025 soll laut SWEG zudem die reaktivierte Hermann-Hesse-Bahn zwischen Calw und Renningen (Kreis Böblingen) dazukommen.

Eine Gruppe Menschen spritzen Wasser auf einen Batteriezug und taufen ihn somit auf den Namen "Offenburg".
Neuer Batteriezug der SWEG wurde auf den Namen "Offenburg" getauft.

Züge können mit Batterie und Oberleitung fahren 

Bei den neuen Batteriezügen des Typs Mireo Plus B handelt es sich um sogenannte Hybridzüge. Das heißt: Dort, wo es Oberleitungen gibt, fahren die Züge mit Strom und dort, wo es keine Oberleitungen gibt, wird auf Batterie umgeschaltet. Im Batteriebetrieb können die Fahrzeuge bis zu 120 Kilometer weit fahren. Und das mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern.

SWR-Reporter Ulf Seefeldt mit Stimmen und Eindrücken von der Eröffnungsfahrt:

Geräuschlos, sehr ruhig, man fühlt sich entspannt hier drin.

An Oberleitungen und durch die Nutzung von Bremsenergie können die Lithium-Ionen-Batterien, die sich unter dem Wagenkasten befinden, aufgeladen werden. Betrieben werden die Batteriezüge laut SWEG mit Ökostrom. Jedes Fahrzeug hat 120 Sitzplätze, eine Toilette und eine Klimaanlage. Siemens Mobility hat zunächst 27 dieser zweiteiligen Batteriehybridzüge produziert. 

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Eine neue Werkstatt, um die Züge zu warten 

Gewartet werden die Batteriezüge in Offenburg. Dort wurde im Juni 2023 eine neue Bahnbetriebswerkstatt eröffnet. Neben sogenannten Grubengleisen, in denen die Techniker unter den Zügen arbeiten können, gibt es dort Plattformen, um an Zugdächer heranzukommen. Ein Kran kann die Zugteile anheben. Gemäß Ausschreibung ist der Zugbauer knapp 30 Jahre für die Instandhaltung der Fahrzeuge zuständig.

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