Die Tochter soll ihren eigenen Vater getötet und ihre Mutter schwer verletzt haben. Seit Montag steht sie in Freiburg vor Gericht.

Vater getötet, Mutter schwer verletzt

Tochter wegen Mordes angeklagt: Staatsanwaltschaft spricht von "Vernichtungswillen"

Stand
Autor/in
Ulrike Liszkowski
Bild von SWR-Redakteurin Ulrike Liszkowski
Jasmin Bergmann
Jasmin Bergmann

Eine 24-Jährige soll in Freiburg gemeinsam mit einem Partner ihren Vater getötet und ihre Mutter schwer verletzt haben. Beim Prozessauftakt am Montag schwiegen beide.

In Handschellen wurden die beiden Angeklagten in den Gerichtssaal geführt. Die Frau ist heute 24 Jahre alt und die Tochter der beiden Opfer. Der Mann ist 23 Jahre alt und war in den frühen Morgenstunden im vergangenen Juli ihr mutmaßlicher Komplize. Gemeinschaftlich sollen sie den Vater der Frau heimtückisch getötet und die Mutter mit Schlägen und Stichen lebensgefährlich verletzt haben.

Beim Prozessauftakt am Montag vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Freiburg schwiegen beide. Ihre Anwälte teilten mit, dass sie sich zunächst weder zur Person noch zu den Vorwürfen äußern wollten.

Anklage wegen Mordes

Laut Anklage hatten die Frau und der Mann an jenem Julitag einen regelrechten "Vernichtungswillen". Die Attacke sei für die Opfer völlig unerwartet gekommen. Die Vorwürfe gegen die beiden wiegen schwer: gemeinschaftlicher Mord, versuchter gemeinschaftlicher Mord und gefährliche Körperverletzung. Bei Mord droht ihnen laut Strafgesetzbuch eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Wieso Eltern angegriffen wurden ist noch unklar

In welcher Beziehung die beiden Angeklagten zueinander stehen, blieb offen. Ebenfalls unklar ist bisher die Frage nach dem Motiv. Von Habgier war keine Rede. Das Duo hatte laut Anklage die Attacke vorbereitet: Sie kamen mit einem großen Küchenmesser, einem Beil, einem Hammer und einer Eisenstange in die Wohnung der Eltern im Freiburger Stadtteil Herdern.

Die Polizei hatte die Angeklagten nach der Tat in Tatortnähe festgenommen. Beide sind derzeit in Untersuchungshaft.

Vater tödlich mit Messerstichen verletzt

Im vergangenen Juli waren die Angeklagten früh morgens in die Wohnung gekommen. Der Vater war möglicherweise dadurch aufgewacht und wollte nach dem Rechten sehen. Als er auf die beiden Angeklagten traf, hätten diese völlig unerwartet auf ihn eingeschlagen und eingestochen, teilte das Landgericht vorab mit. Der 67-Jährige sei noch in der Wohnung verstorben.

Mutter überlebt Schläge und Stiche nur knapp

Auf die gerade noch schlafende 64-jährige Mutter sollen die Angeklagten ebenfalls eingeschlagen und eingestochen haben. Sie sei akut lebensgefährlich verletzt worden und habe auf der Intensivstation notoperiert werden müssen, heißt es in der Prozessankündigung.

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