Die "Muddi", "Oma Elke", "der Kevin" und "der Maurii" - das sind die Helden seiner kurzen Filme. Maurizio Pastore, so sein vollständiger Name, spielt sie alle selbst. So wie das TikToker eben machen. Handy an und mit einfachsten Hilfsmitteln - einer Perücke, einem Stirnband, einem Fußball - ein Video produzieren. Früher hätte man das wohl Sketch genannt. Mauriis Filme sind mal 15 Sekunden, mal 50 Sekunden lang. Es wird gekickt und gefrozelt, auch die Polizei taucht zwischendurch immer mal wieder auf - natürlich gespielt von Maurii Pastore.
"Creator" statt Autobahnpolizist
Sein erstes Video hat Maurii 2020 auf TikTok hochgeladen. Die Schulfreunde aus dem Elztal wetteten damals, dass es bei dem einen bleibt. Aber Maurii hat einfach weitergemacht. Die Corona-Pandemie ebnete ihm den Weg. Alle waren gelangweilt zuhause und haben Videos geschaut. Und Maurii Pastore sammelte: immer mehr Likes, immer mehr Follower. Irgendwann war klar: Das ist jetzt seine Berufung. Neudeutsch nennt sich das "Creator". Den Job bei der Autobahnpolizei Weil am Rhein (Landkreis Lörrach) hat er dafür erst einmal an den Nagel gehängt.
Mittlerweile lebt der Elztäler den größten Teil des Jahres auf Malta. Über Freunde ist er auf die Insel gekommen. Dort habe er seine Ruhe, sagt er, vor allem für das Streamen auf YouTube und Twitch. Seine Fußballvideos mit "Muddi&Co" dreht er aber weiterhin im Elztal, wenn er auf Heimatbesuch ist. Sein Markenzeichen: ein Dialektmischmasch aus Alemannisch und Saarländisch. Seine Eltern, gebürtige Sizilianer, kommen von dort. Als Maurii vier Jahre alt ist, zieht die Familie in den Schwarzwald.
Großer Star-Rummel ist nichts für Maurii Pastore
Läuft der ehemalige Polizist heute durch Freiburg, dann drehen sich viele nach ihm um - vor allem Schülerinnen und Schüler. Weltweit hat die Plattform TikTok eine Milliarde Nutzer. In Deutschland sind es 19 Millionen, die meisten sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre. Der große Starrummel ist aber gar nicht das Ding von Maurii Pastore. Er sei eher zurückhaltend, sagt er selbst und ehrgeizig. Ein Fallrückzieher von "Muddi" wird fürs Video schon mal 30 bis 40 Mal wiederholt, bis Maurii mit der Einstellung zufrieden ist.
Auch künftig als "Creator" ganz vorne dabei sein
Sein Leben finanziert der 25-Jährige mittlerweile durch Werbung. Es sind große Konzerne, die die Reichweite von TikTokern wie Maurii Pastore nutzen. Auch Moderationen für große Veranstaltungen hat der Elztäler schon mal übernommen. Das könnte vielleicht seine Zukunft sein. Soziale Netzwerke und Plattformen wie TikTok, YouTube oder Instagram sind gnadenlos. Wenn nicht ständig etwas Neues kommt, dann verschwinden auch die Follower. Deshalb will Maurii Pastore jetzt möglichst viel ausprobieren, um auch in Zukunft als "Creator" ganz vorne mitzuspielen.