Inklusionsfußballcamp der Matthias Ginter Stiftung

Coaching von den Profis: Fußballcamp für benachteiligte Kinder in der March

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Nadine Zeller
Nadine Zeller

Auf dem Fußballplatz des SC March haben dieses Wochenende 80 Kinder mit Profi-Fußballern trainiert. Organisiert hat das Ganze die Matthias Ginter Stiftung. Er selbst war auch vor Ort.

Anfeuernde Rufe, Scooter aus Musikboxen und lachende Kindergesichter - bei Sonnenschein und blauem Himmel haben 80 Kinder dieses Wochenende am Fußballcamp der Matthias Ginter Stiftung in der Gemeinde March (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) teilgenommen. Dabei ging es neben purer Freude an Bewegung auch darum, Werte und Normen rund um den Fußball zu vermitteln. Acht Gruppen bestehend aus Jungs und Mädchen hatten sichtlich Freude daran, von Profi-Trainern gecoacht zu werden: Ein Junge mit Down-Syndrom ist sich sicher: "Wir wollen Tore schießen - viele." Und ein Mädchen fügt hinzu: "Ich möchte am liebsten noch mehrere Tage hierbleiben - ich wünschte, dass das Camp noch länger ist."

Eltern benachteiligter Kinder dankbar

Diese Begeisterung und Dankbarkeit beobachtet Matthias Ginter, der mit seiner Frau und seinen Kindern am Sonntagmittag dazugekommen ist, immer wieder. "Letztes Jahr ist kurz vor Ende des Tages eine Mutter mit Tränen in den Augen auf mich zugekommen und hat uns gedankt, dass ihr Sohn so einen schönen Tag hatte", sagt er. In solchen Momenten würde ihm selbst als Familienvater auch immer wieder bewusst, wie wichtig diese Angebote nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern seien.

Es ist wahnsinnig schön, die Kinder zu sehen, wie sie aus dem Alltag rauskommen und einfach Freude haben.

Matthias Ginter steht zwischen zwei jungen Fußballfans, die ihm eben um ein Autogramm gebeten haben
Matthias Ginter mit jungen Fans des Fußballinklusionscamps.

Inklusion im Fußball immernoch eher die Ausnahme als die Regel

Zwar existierten inzwischen mehr inklusive Sportangebote, aber noch immer nicht genug. Wirkliche Inklusion sei auf dem Fußballplatz nach wie vor eher die Ausnahme, so Ginter. "Diese Kinder hätten viel mehr Angebote verdient", sagt Ginter. "Die Eltern stecken oft ganz viel Energie und Kraft in ihre Kinder und freuen sich, wenn ihre Kinder auch die Chance auf solche Sportangebote haben", sagt er.

Stiftung hilft benachteiligten Kindern

Die Matthias Ginter Stiftung gibt es seit sechs Jahren. Mit ihr verfolgt der Profifußballer Matthias Ginter das Ziel, körperlich, geistig und sozial benachteiligte Kinder in der Region Freiburg zu unterstützen. Bis heute hat die Stiftung weit über 100 Projekte und Aktionen angestoßen und durchgeführt. Im Falle des Inklusionsfußballcamps hat Matthias Ginter fachkundige Hilfe von der sogenannten Fußballfabrik des ehemaligen Fußballprofis und UEFA-Cup-Siegers Ingo Anderbrügge. Die Fußballfabrik ist eine der größten unabhängigen mobilen Fußballschulen, die an diesem Wochenende in der Gemeinde March Station hat.

Fußballcamps schaffen Begegnung

Ingo Anderbrügge erzählt begeistert: "Obwohl die Kids hier jetzt schon den zweiten Tag in Folge trainieren und in der Hitze herumrennen, haben sie Spaß und sind begeistert. Das ist Sinn der Sache." Er macht den Job bereits seit 27 Jahren und betont, wie wichtig es ist, dass es Orte gibt, an denen es keine Rolle spielt, welches Handicap jemand hat oder aus welcher Familie jemand kommt. Fußballcamps wie dieses seien zeitgemäßer denn je, da es den Straßenfußball in der heutigen digitalen Welt, in der Form nur noch eingeschränkt gebe. Umso wichtiger sei es, diese Begegnungen anderweitig zu schaffen.

Die Kinder haben Spaß und sind begeistert. Das ist Sinn der Sache.

Matthias Ginter steht vor dem Fußballplatz des SC March während des Inklusionsfußballcamps.
Matthias Ginter vor dem Fußballplatz des SC March während des Inklusionsfußballcamps.

Matthias Ginter würde gerne mehr Kindern die Chance zum Fußballcamp bieten. Die Kinder, die am Camp teilnehmen, wurden über die von der Stiftung unterstützenden Institutionen eingeladen. Beim Pressegespräch sagt Matthias Ginter, dass sein Ziel ist, künftig noch mehr Kinder zu dem Camp einladen zu können und sich langsam und stetig zu vergrößern. Genauso wichtig sei es aber, dass die Kinder dauerhaft inklusive Fußballvereine besuchen könnten.

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