Die „Trottwarschlurbi“ sind die – wörtlich übersetzt - die auf dem Bürgersteig schlurfend laufen. Wo die Guggemusiker aus Lörrach auftauchen, ist Stimmung garantiert. Das Musizieren ist ganz schön anstrengend, ob am Schlagwerk, mit Trompete, Horn oder Sousaphon oder als Tambourmajor. Der heißt Jahren Benjamin Nienholdt, dirigiert seine Guggemusik seit 14 Jahren, geht dabei voll ab und ist schnell klatsch nassgeschwitzt:
…die auch schön kostümiert sind. Dieses Jahr im grünen Jägergewand, original eingekauft in Großbritannien, mit braunen Lederschuhen, knielangen roten Socken, Maske mit weit geöffnetem Mund und grüner Kappe. Die „Trottwarschlurbi“ sind – wie früher üblich – eine reine Männergugge und wollen es auch bleiben, sagt Vereinschef Nicolai Wuchner:
Auf die Kameradschaft kommt es den Guggemusikern im Alter von 18 bis 70 Jahren an, aber auch auf Disziplin. Ab September wird geprobt und an der Fasnacht natürlich auch mit dem einen oder anderen Bier gefeiert. Tambourmajor Benjamin Nienhold achtet darauf, dass es nicht zu wild wird:
Die Guggemusik, die aus der Schweiz stammt, sich vom alemannischen Wort „Gugge“ für Tüte ableitet und ein wenig schräg wie aus der Tüte klingt, lebt vom Improvisieren. Richtig Noten lesen können bei den „Trottwarschlurbi“ nur drei, vier Musiker. Deshalb schreibt Musikchef Tobias Wasmer seinen Jungs nicht Noten, sondern Zahlen auf den Zettel:
Die 60 Guggemusiker bescheren dem Publikum in Lörrach und bei den Konzerten auswärts einen satten Sound, aber auch sich selbst so manchen Gänsehaut-Moment:
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