Knall-bunt und laut haben die Musikgruppen aus Deutschland und der Schweiz bei der "Gugge-Explosion" am Samstag in Lörrach gezeigt, was an schrägen Klängen und treibenden Rhythmen möglich ist. Bereits am Mittag war die Stimmung rund um den Marktplatz ausgelassen. Feiernde und Musikerinnen und Musiker brachten sich bei frühlingshaften Temperaturen gegenseitig ins Schwitzen.
Ein Drittel der Gugge-Formationen kommt aus der Schweiz
Auftritte vor vollen Plätzen - das dürften sich die 45 Formationen nach der langen Corona-Pause gewünscht haben. Ein Drittel von ihnen kam dieses Jahr aus der Schweiz, dem Heimatland der Gugge-Musik. Eine Gruppe ist aus Rheinland-Pfalz angereist, der Rest aus Baden-Württemberg. Die "Gugge-Explosion" in Lörrach ist damit eines der größten Festivals der Gugge-Musik.
Mit dabei sind die Lörracher "Trottwarschlurbi", die größte Gugge-Gruppe der Stadt. Seit September haben die 60 Mitglieder geprobt. Endlich wieder zur Fasnachtszeit auf der Bühne zu stehen, sei "ein geiles Gefühl", sagte ihr Musikchef Tobias Wasmer vorab. "Wenn du auf der Bühne stehst und die Menschenmenge dir zujubelt, ist das als musikalischer Leiter eine Bestätigung, dass ich meine Arbeit richtig und gut gemacht habe."
SWR-Reporter Matthias Zeller hat die Lörracher "Trottwarschlurbi" schon vorher bei einer ihrer Proben besucht:
Höhepunkt ist der Gugge-Corso am Samstagabend
Höhepunkt der "Gugge-Explosion" war am Abend der Corso durch die Stadt. Die 2.000 aktiven Musikerinnen und Musiker aller Gruppen zogen vom Rathaus zum neuen Markt. Für eine besondere Stimmung sorgten mehrere hundert Fackeln, die an die Zuschauer verkauft werden sollen. Insgesamt kamen über 10.000 Besucherinnen und Besucher.
Sommer-Fasnacht 2022 als Alternative
Im vergangenen Jahr hatte sich die Lörracher Narrengilde wegen der Corona-Pandemie entschieden, die Fasnacht in den Juni zu verlegen. Bei über 30 Grad feierte die Stadt das "Confetti-Sommer-Festival" - ebenfalls mit Gugge-Musik.