Lange Staus unter anderem auf der A5 und der B31

"Letzte Generation" blockiert mehrere Straßen in Freiburg

Stand

Klimademonstrierende der "Letzten Generation" haben am Montagmorgen mehrere Straßen in Freiburg blockiert - es war die bisher umfangreichste Aktion der Aktivisten in der Stadt.

Am Montagmorgen um 7:00 Uhr haben vier Aktivisten der Freiburger Ortsgruppe "Letzte Generation" die Abfahrt Freiburg-Nord der A5 Richtung Freiburg und drei weitere Straßen in Freiburg blockiert. Auf der Autobahn kam es zu einem Rückstau von zehn Kilometern in Richtung Freiburg. Feuerwehr und Polizei benötigten rund eine Stunde, um alle Blockaden zu räumen. Einige Aktivisten hatten sich auf der Fahrbahn festgeklebt. Sie erwartet nun eine Anzeige wegen Nötigung im Straßenverkehr.

Blockade auf der Autobahnausfahrt - Autofahrer werden handgreiflich

Um auf die Fahrbahn der Autobahnausfahrt zu gelangen, ohne überfahren zu werden, hatten die Demonstranten eine Rotphase der Ampel an der Abfahrt Freiburg-Nord abgewartet. Kurze Zeit später klebte sich einer der Aktivisten fest und ein weiterer betonierte seine Hand sogar ein. Spezialkräfte der Freiburger Feuerwehr lösten die beiden Aktivisten teils mit Hammer und Meißel von der Fahrbahn. Über die Blockade im Berufsverkehr ärgerten sich zwei Autofahrer so sehr, dass sie selbst handgreiflich wurden und einige Aktivisten von der Straße zogen, noch bevor die Polizei dort war.

Aktion der "Letzten Generation" in Freiburg Mitte Juni
Ein Feuerwehrmann löst die festgeklebte Hand eines Freiburger Aktivisten vom Asphalt.

Fünf Straßenblockaden in Freiburg - über 20 Aktivisten beteiligt

Weitere Aktivisten blockierten gegen 7:20 Uhr auch die B31 in Fahrtrichtung Neustadt, die B3 stadteinwärts in Höhe des Bauhauses sowie den Freiburger Europaplatz. Auch dort klebten sich Aktivisten fest. Insgesamt waren mehr als 20 Protestierende an den Aktionen beteiligt. Am Europaplatz fand außerdem eine Kundgebung mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern statt, die die Argumente der "Letzten Generation" unterstützen sollen. Am späten Nachmittag fand dann eine weitere Straßenblockade der "Letzten Generation" auf der B31 im Freiburger Stadtteil Wiehre statt.

Die Frage, ob die "Letzte Generation" mit ihren Protestaktionen Grenzen überschreitet, diskutieren Politiker immer wieder. Zuletzt hatte die CDU strafrechtliche Ermittlungen gegen die Klima-Aktivisten gefordert. In anderen Bundesländern kam es zu Hausdurchsuchungen. Der Protest in Freiburg sei auch eine Reaktion auf diese Hausdurchsuchungen, erklärte die Freiburger Ortsgruppe. Unter dem Motto "Jetzt erst recht" hatten sie zu ihrem bisher größten Blockade-Protest in der Stadt aufgerufen.

Polizistinnen und Polizisten tragen Mitglieder der "Letzten Generation" nach einer Sitzblockade im Freiburger Stadtteil Wiehre weg.
Polizistinnen und Polizisten tragen Mitglieder der "Letzten Generation" nach einer Sitzblockade im Freiburger Stadtteil Wiehre weg.

Protest gegen den Klimawandel

Die "Letzte Generation" fordert, dass Politiker und Bürger Maßnahmen gegen den Klimawandel schneller, umfassender und mit größerer Vehemenz verfolgen. Um politischen Druck auszuüben, haben sie sich in der Vergangenheit immer wieder auf Straßen geklebt, um den Verkehr zu blockieren.

Aktion der "Letzten Generation" in Freiburg Mitte Juni
Spuren des Protests - hier war ein Aktivist der "Letzten Generation" festgeklebt.

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