Der Bach Brugga (Breisgau-Hochschwarzwald) bleibt gesperrt. Grund dafür ist die Tierseuche Krebspest, die für die sehr seltenen Dohlenkrebse in dem Gewässer tödlich ist. Die Seuche habe sich in dem Bach weiter ausgebreitet, teilt das für den Gewässerschutz zuständige Regierungspräsidium Freiburg mit. Schuld daran seien wahrscheinlich Menschen gewesen.
Erreger überwindet Krebssperren
Die Seuche nämlich könne über kontaminiertes Wasser übertragen werden. Hierzu reichten schon Wassertropfen an Gummistiefeln, Keschern oder im Hundefell, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Krebspest habe in der Brugga im Dreisamtal möglicherweise auf diese Weise die Krebssperren überwunden. Krebssperren sind Hindernisse, die invasive Krebsarten, die den Erreger verbreiten, nicht überwinden können. Die Sperren sollen die Krebspest-Infektionskette unterbrechen.
Damit die Krebspest auch nicht vom Menschen über die Sperren weitergetragen wird, bleibe das Betretungsverbot der gesamten Brugga sowie deren Nebenarme bis Ende des Jahres bestehen. Angeln und andere Aktivitäten im Gewässer und dessen Nebenarmen bleibt deshalb verboten. Mithilfe der trockengelegten Verbindungsgewässer konnte bislang verhindert werden, dass der Erreger auf andere Gewässer überspringt.
Eingewanderter Kamberkrebs überträgt Seuche
Die pilzähnlichen Krebspest-Erreger Aphanomyces astaci stammen den Angaben nach nämlich ursprünglich vom eingewanderten Kamberkrebs und gefährden den geschützten und sehr seltenen Dohlenkrebs.
Für den heimischen Flusskrebs verläuft die Krankheit tödlich, wie das Regierungspräsidium mitteilte. Es gebe keine wirksame Impfung oder Behandlung. 2019 war die Krebspest erstmals in die Brugga eingeschleppt worden. Im vergangenen Jahr war die Dohlenkrebspopulation wieder gewachsen. Durch einen erneuten Ausbruch der Seuche sei dieser Fortschritt wieder zunichte gemacht worden, heißt es vom Naturschutzreferat des Regierungspräsidiums weiter.