Der wegen eines Risses in der Decke gesperrte Gotthard-Straßentunnel ist laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) an diesem Freitag um 20 Uhr wieder geöffnet worden. Zuvor hatte das schweizerische Bundesamt für Straßen (Astra) mitgeteilt, die Reparaturarbeiten sollten im Laufe des Freitags abgeschlossen werden. Damit sind Umwege über Passstraßen, die die Reise von der Nord- auf die Südseite um rund eine Stunde verlängert haben, nicht mehr nötig. Aus Sicherheitsgründen wird auf dem betroffenen Straßenabschnitt erst einmal Tempo 60 gelten.
25 Meter langer Riss in der Tunneldecke
Wegen des Risses war der Gotthard-Straßentunnel in der Schweiz für den Verkehr gesperrt worden. Nahe dem nördlichen Tunnelportal hätten sich am Sonntag Betonteile gelöst und seien auf die Fahrbahn gefallen, hatte es vom Astra geheißen. Es sei aber niemand verletzt worden. Fachleute entdeckten einen 25 Meter langen Riss in der Decke.
Wichtige Route durch die Alpen
Grund seien sogenannte Spannungsumlagerungen im Gebirge gewesen, so das Bundesamt. Diese hätten zu einer Verschiebung beziehungsweise einem Riss in der Zwischendecke in der Nähe des Nordportals geführt. Ob sie mit einer Baustelle zusammenhängen, wird noch untersucht. Fachleute arbeiteten seither "rund um die Uhr" daran, den Schaden zu reparieren.
Der Tunnel ist eine der Haupt-Verkehrsverbindungen durch die Alpen, unter anderem für den Verkehr von Deutschland nach Italien. Er verbindet die Zentralschweiz mit dem südlichen Kanton Tessin. Der Verkehr wird aktuell noch über den Gotthardpass oder die San-Bernardino-Route umgeleitet.
Täglich tausende Fahrzeuge im Gotthardtunnel unterwegs
Der 1980 eröffnete Gotthardtunnel führt mit je einer Spur in Nord- und in Südrichtung unter dem Gotthard-Massiv durch. Ein- und Ausfahrt liegen gut 1.000 Meter über dem Meeresspiegel. Täglich sind dort in beiden Richtungen zusammen rund 17.000 Fahrzeuge unterwegs. Seit langem ist eine Sanierung vorgesehen. Deshalb wird zurzeit an einer zweiten Röhre gebaut. Sie soll aber erst 2029 fertig sein. Der Verkehr soll dann durch die zweite Röhre fließen, bis die erste modernisiert ist. Ab 2032 sollen beide Röhren zur Verfügung stehen. Pro Richtung soll es aber weiter jeweils nur eine Fahrspur geben.