Streit beim "Weihnachtscircus" endet mit Gewalt

Zirkusdirektor verpasst Tierschützer Kopfstoß

Stand
Autor/in
Matthias Zeller

Am Weihnachtswochenende ist ein Streit vor einem Zirkus in Lörrach in Gewalt ausgeartet. Der Zirkusdirektor verpasste einem protestierenden Tierrechtsaktivisten einen Kopfstoß.

In einem Video auf Facebook ist zu sehen, wie ein Mann im Dunkeln vor dem Zelt des "Lörracher Weihnachtscircus" einem anderen Mann einen Kopfstoß verpasst. Der Mann, der dadurch zu Boden fällt, hatte gemeinsam mit anderen Aktivisten zuvor für einen Zirkus ohne Tiere demonstriert. Dabei war es zum Streit mit dem Zirkusdirektor gekommen.

Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung. Die Ehefrau des Direktors und Zirkussprecherin, Sandra Frank, bedauert den Vorfall. Auch ihrem Mann tue es leid. Wegen der Beschimpfungen durch die Tierrechtsaktivisten sei ihm der Geduldsfaden gerissen: "Wir sind keine Tierquäler und Tiermörder schon gar nicht", betont Zirkussprecherin Sandra Frank. Sie spricht angesichts der Protestaktionen vor dem Kassenwagen des Zirkuses von "Verleumdung, Geschäftsschädigung und Rufmord."

Meinem Mann ist der Geduldsfaden gerissen.

Tierrechtsaktivisten fordern Zirkus ohne Tiere

Der "Lörracher Weihnachtscircus" zeigt in seiner Manege Ponys, Pferde und Kamele. Tierrechtsaktivisten demonstrieren täglich vor den Zirkusvorführungen in Lörrach, um einen Zirkus ohne Tiere zu fordern. Sie sind, im Gegensatz zum Zirkus, davon überzeugt, dass eine artgerechte Haltung von Tieren im Zirkus nicht möglich ist. Die Aktivisten haben ihre Versammlung bei der Stadt Lörrach angemeldet und halten Plakate und Transparente in den Händen.

Mit Mikrofon und Lautsprecher wenden sie sich draußen vor dem Zelt direkt an die eintreffenden Zirkusbesuchenden. So war es auch am Tag vor Heiligabend, als Aktivist Christoph Bürkle vor dem Zirkus stand und vom Zirkusdirektor einen "Kopfstoß" bekam. Nach eigener Darstellung ist er gestürzt und vor ein fahrendes Auto gefallen, das gerade noch rechtzeitig bremsen konnte.

Daraufhin fiel ich zu Boden vor ein Auto [...]. Kurz darauf stand ich schon wieder.

Ein Mann im Porträt
Tierrechtsaktivist Christoph Bürkle bekam bei seinem Protest vom Direktor des "Lörracher Weihnachtscircus" einen "Kopfstoß" verpasst.

Zirkus häufig Ziel von Protesten

Im vergangenen Sommer war die Plane eines Zirkuswagens in Lörrach mutmaßlich von radikalen Tierschützern aufgeschlitzt und mit dem Schriftzug "Tierquäler" besprüht worden. Der geschädigte Familienzirkus "Maximus" erstattete damals Anzeige wegen Sachbeschädigung und Beleidigung. Zirkusdirektor Renaldo Weisheit sprach von einem Schaden von mindestens 8.000 Euro.

Nach Angaben der Polizei kommt es bei Zirkusvorstellungen im Kreis Lörrach regelmässig zu Protesten gegen die Tierhaltung im Zirkus. Dabei gehe es in der Regel friedlich zu.

Beim "Lörracher Weihnachtscircus" ist ein Streit zwischen Tierrechtsaktivisten und Zirkusleuten eskaliert.
Beim "Lörracher Weihnachtscircus" kam es zum Streit zwischen Tierrechtsaktivisten und Zirkusleuten.
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Matthias Zeller

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