Keine Brötchen, kein Käse-Laugengebäck und auch keine Quarktaschen. Dafür hochwertige Bio-Brote ohne Zusatzstoffe und mit langen Gehzeiten. Der "Brotbruder" im Stadtteil Wiehre und "Till und Brot" auf dem Güterbahnhofsgelände bieten ihren Kunden ein kleines aber feines Sortiment.
Weniger ist mehr: Das spart nicht nur Arbeitszeit, sondern ermöglicht auch späte Arbeitszeiten. Vor sechs Uhr morgens fängt hier niemand an. So ausgeruht wie der Teig sind die Mitarbeiter.
Nie wieder nachts arbeiten
Michael Schulze war es leid, nachts zu arbeiten, er habe kein Sozialleben mehr gehabt. Das habe er einfach nicht mehr gewollt, weder für sich, noch für seine Mitarbeiter. Gebacken wird von Montag bis Freitag, samstags bleibt der "Brotbruder" zu. Handwerk fast wie zu Bürozeiten. Seine Kundin Susanne Proksch findet das "schade", aber es sei schon in Ordnung. "Irgendwie macht es ihn fast noch besonderer dadurch, das steigert auch ein bisschen den Wert der Ware."
"Till und Brot" macht sogar an zwei Tagen der Woche erst um elf Uhr vormittags auf. Kundin Theresa Jost kommt trotzdem gerne her. "Mir sind fünf gute Sorten Brot lieber als 20 Sorten, die so lala schmecken."
Kleines Sortiment spart Strom
Das kleine Sortiment spare zudem Energiekosten, erklärt Till Gurka. Sein Ofen sei voller, ausgelasteter, "weil ich reine Sorten backen kann. Ich muss nicht noch einen halben Herd von dem backen, einen halben Herd von dem backen."
Er habe nicht mal die Preise anheben müssen.Mit dem alten Prinzip Klasse statt Masse kommen beide Freiburger Bäckereien bisher gut durch die Krise.