Die 54-Jährige ist angeklagt wegen des Vorwurfs des Totschlags. Vor Gericht schweigt sie bislang. Als während der Beweisaufnahme zu Prozessbeginn Fotos vom Tatabend gezeigt und Sprachnachrichten abgespielt wurden, brach sie aber in Tränen aus.
Frau wollte Tat offenbar als Suizid tarnen
Am ersten Prozesstag sagte eine Bekannte aus, der die Angeklagte nach dem mutmaßlichen Totschlag Sprachnachrichten geschickt hatte. Darin behauptete die Angeklagte, ihr Mann habe Suizid begangen. "Er hat sich drei Mal mit dem Messer gestochen", übersetzte eine Dolmetscherin eine Nachricht vor Gericht
Bekannte: Angeklagte hat Alkoholprobleme
Die Bekannte hatte daraufhin die Polizei verständigt. Sie sagte aus, dass die Angeklagte in den letzten zwei Jahren häufig unter Alkoholeinfluss stand. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau auch zur Tatzeit betrunken war. Dadurch könne sie vermindert schuldfähig gewesen sein, heißt es weiter. Deswegen war auch ein psychiatrischer Sachverständiger bei der Verhandlung anwesend.
Gericht: Sechs Messerstiche brachten den Mann um
Die damals 53-Jährige soll Mitte Februar dieses Jahres sechs Mal mit einem Messer auf ihren ein Jahr älteren Mann eingestochen haben. Geschehen war die Tat in der gemeinsamen Wohnung in einem Schramberger Stadtteil. Das Paar hatte sich 2012 kennengelernt und war seit 2017 verheiratet.
Töchter des 54-Jährigen sind Nebenklägerinnen
Zwei Töchter des 54-Jährigen aus erster Ehe schlossen sich dem Verfahren laut Gerichtssprecher als Nebenklägerinnen an. Der Prozess ist auf zunächst fünf Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird für Mitte September erwartet.