Dieses Jahr ist die Fastnachtssaison recht kurz, denn die Hochtage zwischen dem Schmutzigen Donnerstag (8.2) und Aschermittwoch (14.2) sind bereits Mitte Februar. Deshalb ist das Programm für die Umzüge und Narrentreffen in den Wochen davor eng getacktet. Hier die Highlights in Südbaden.
Im Schwarzwald und auf der Baar
Von Freitag, 26. Januar, bis Sonntag, 28. Januar, trifft sich der sogenannte "Viererbund" zum traditionellen "Narrentag". Austragungsort des Spektakels ist in diesem Jahr Oberndorf am Neckar. Der Viererbund, das sind die Narrenzünfte aus Elzach, Rottweil, Überlingen und Oberndorf. Nur alle vier Jahre feiern die vier historischen Zünfte gemeinsam mit einem Nachtumzug am Samstag und dem großen Umzug am Sonntag.
Auf 75 Jahre Fasnet schaut die Narrenzunft Lauterbach im Kreis Rottweil zurück. Gefeiert wird mit einem großen Ringtreffen des Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg vom 26. bis 28. Januar. Start des Umzugs mit 32 Zünften ist am Sonntag (28.1.) um 13 Uhr.
"Da Bach na" gehts für die 80 Zuber-Kapitäne der "Da-Bach-Na-Fahrt" in Schramberg (Kreis Rottweil) am Fastnachtsmontag, 12. Februar, ab 13 Uhr. (Für Auswärtige: In Zubern wurden einst die geschlachteten Schweine gebrüht.) Bei der Da-Bach-Na-Fahrt dienen diese Zuber als Schiffsunterbau für teils abenteuerlich kuriosen Motto-Schwimmbauten den Kirchbach hinunter.
Ein traditioneller Nachtumzug, ein großes Hexenfeuer und der Hexenball erwartet das närrische Volk am 9. Februar in Donaueschingen. Um 18:45 Uhr beginnt der Nachtumzug, der anschließend mit dem Sprung der Hexen übers Feuer seinen Höhepunkt findet. Im Anschluss veranstalten die Zünfte den Hexenball in den Donauhallen.
Ihr 50-jähriges Bestehen nimmt die Wetti-Zunft Behla (Hüfingen) zum Anlass, mit einem Narrentreffen am letzten Januarwochenende groß zu feiern - mit Nachtumzug, Brauchtumsabend und Jubiläumsumzug als Abschluss.
Die großen Umzüge in Villingen-Schwenningen mit zehntausenden Narren finden in Schwenningen am Fastnachtssonntag (11. Februar) und in Villingen am Dienstag (13. Februar) statt.
Freiburg und Umgebung
Mit "Schnoog, Schnoog – Quak, Quak!" läutet die Narrenzunft "D’Rhiischnooge" am Donnerstag, 8. Februar, in Neuenburg am Rhein die Fasnacht ein. Um 19:11 Uhr macht sich der Hemdglonkiumzug vom Schulzentrum aus auf den Weg durch die Stadt.
Am "Schmutzige Dunschdig" stürmen die Freiburger Narren am Nachmittag (15 Uhr) traditionell das Rathaus und übernehmen das Regiment. Auf dem Rathausplatz bejubelt das närrische Volk, wie ihr Stadtoberhaupt auf dem Balkon zur Übergabe des Rathausschlüssels "gezwungen" wird.
Am Fasnetmendig (12.2) ab 14:11 Uhr zieht dann der große Narrenumzug durch die Freiburger Innenstadt. Tausende Hästräger, Guggenmusik-Kapellen und Trachtengruppen sind unterwegs, zehntausende Besucher werden erwartet.
Nach der Fastnacht kommt die Burefasnet - oder auch die "alte Fasnet" genannt. Die stammt wohl aus der Zeit vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders und wurde - so heißt es - meist in eher protestantisch geprägten Gegenden gefeiert. In Sulzburg, südlich von Freiburg, ziehen die Narren am Sonntag (18.1.) nach Aschermittwoch daher nochmal alle Register. Weit über 100 Zünfte aus dem Schwarzwald, dem Markgräflerland, der Ortenau und dem Raum Basel ziehen durch die Sulzburger Straßen und Gassen. Das "Schiebe-Fier" (Scheiben-Feuer) wird am Abend gezündet.
Kreis Emmendingen
Tausende weiß gewandete Hemdglunker versammeln sich am Abend des Schmutzigen Dunschdig auf dem Marktplatz in Waldkirch und feiern die Schlüsselübergabe auf dem Rathausbalkon. Am Samstag, 10. Februar, wird's beim Hexensabbat ab 19:11 Uhr auf dem Marktplatz dann brenzlig: Mit dem Ruf "Hexe, Hexe, stelze – rab vum Kandelfelse" lockt der Teufel die Hexen vom Waldkircher Hausberg Kandel herunter. Mit einem feurigen Ritual nehmen die Kandelhexen der Narrenzunft Krakeelia dann ihre neuen Hexen auf.
In der Fasnetshochburg Endingen am Kaiserstuhl ist der traditionsreiche Jokili-Umzug am Sonntag einer der Höhepunkte. Ab 14:30 Uhr hüpfen und springen die rund 1.000 großen und kleinen Jokili durch die Altstadt. Eindrucksvoll auch der morgendliche Fasnets-Gottesdienst in der Peterskirche: Eine Kirche voller Narren, eine Predigt in närrischen Reimen - wo gibt es das schon?
In Elzach startet am Fastnachtssontag um 15 Uhr der Große Schuttigumzug. Tausende Zuschauer säumen die Straßen. Abends ab 20 Uhr machen die wilden Schuttig mit ihren knallenden "Blodere" (Schweins- und Rindblasen) bei einem Fackelumzug die Stadt unsicher.
Ortenaukreis
Der Tag der Narren in Offenburg beginnt am 27.1 um 10:00 Uhr. Zwei Wochen vor der eigentlichen Fastnacht findet alljährlich ein kleines Narrentreffen mit mehreren tausend Hästrägern statt.
"Schalk wach uf, Schalk mach mit, Schalk kum ra - s’isch Fasendzit". So klingt es, wenn in Gengenbach der Schalk aus dem Schlaf geweckt und/oder der Reserve gelockt werden soll. Erst dann kann die "Fasend", wie die Fastnacht in dieser Gegend genannt wird, so richtig losgehen.
Landkreise Waldshut und Lörrach
Guggenmusiken aus Deutschland und der Schweiz bringen die mittelalterliche Altstadt in Laufenburg (Landkreis Waldshut) zum Beben. Mehr als 10.000 Menschen werden zum Open-Air-Guggenfestival am 9. Februar erwartet.
Am 2. Februar ziehen die Schnitzelbänggler mit ihren Versen durch Lörrach, um die Ereignisse des letzten Jahres zu kommentieren.
100 Jahre Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Mit Konfetti und Karbatschen: Großes Narrentreffen in Weingarten
Zehntausende Narren sind am Wochenende nach Weingarten (Kreis Ravensburg) gekommen. Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte feierte dort ihr 100-jähriges Bestehen.