Erzdiözese Freiburg benennt neue Pfarrer und Großpfarreien

Das Erzbistum Freiburg strafft seinen Aufbau und richtet schrittweise 36 Großpfarreien ein. Künftig falle die kleinteilige Struktur bis zum 1. Januar 2026 weg, sagte Erzbischof Stephan Burger in Freiburg. So soll das pastorale Personal bei Verwaltungsarbeiten entlastet werden.In den Sonntagsgottesdiensten wurden nun die Katholikinnen und Katholiken zwischen Bodensee und Odenwald informiert, wer ihre neue Großpfarrei künftig leiten wird und welchen Namen die neuen Pfarreien tragen. Gleichzeitig wurden die Informationen am Sonntag im Internet veröffentlicht.

Jeweils eine Pfarrei wird es ab 1. Januar 2026 beispielsweise in den Städten Mannheim, Heidelberg, Freiburg und Konstanz geben. Die größte neue Pfarrei ist Bruchsal (Kreis Karlsruhe) mit rund 110.000 Katholikinnen und Katholiken, die kleinste Lauda im Main-Tauber-Kreis mit etwa 20.000 Gläubigen. In ländlichen Regionen sind die neuen Großpfarreien für große Gebiete zuständig, beispielsweise gibt es für den Hochschwarzwald mit Hinterzarten nur noch eine Großpfarrei und für die Ortenau als größten Landkreis in Baden-Württemberg noch vier Pfarreien.

"Ich bin überzeugt, dass die neuen Strukturen für die kommenden Jahrzehnte tragen werden. Unter dem Dach der Pfarreien entstehen neue Chancen für Glauben und christliches Leben vor Ort."

Künftige Pfarrer und Namen der Pfarreien bestimmt

Grundlage der Zusammenlegung der Pfarreien ist die kirchenrechtliche Vorgabe, dass eine Pfarrei nur von einem Priester geleitet werden darf. Aktuell sind im Erzbistum rund 360 Priester tätig, hinzukommen etwa 300 Geistliche im Ruhestand, die vielfach noch in der Seelsorge mitarbeiten.

Die zukünftigen Pfarrer der Großpfarreien werden für eine Amtsdauer von acht Jahren ernannt, in der Regel mit der Möglichkeit einer Amtsverlängerung um weitere sechs Jahre. Die Priesterzahl wird in den kommenden Jahren stark sinken, weil sich aktuell nur wenige Männer zum Priester weihen lassen. Frauen dürfen in der katholischen Kirche nicht Priesterinnen werden.

Die Vorsitzende des Diözesanrats, Martina Kastner, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): “In den neuen Großpfarreien sind in den kommenden Wochen und Monaten Arbeitskreise und Gesprächsrunden geplant, um abzustecken, welche Schwerpunkte und Perspektiven die vor Ort engagierten Katholiken setzen wollen. Das wird nicht zentral vorgegeben. Jeder kann hier eigene Akzente setzen“.

Grund für die Reform: Die Kirche muss sparen

Hintergrund der Reform sind unter anderem sinkende Zahlen bei Kirchenmitgliedern und Mitarbeitern. Allein in der Stadt Freiburg traten 2023 über 3.000 evangelische und katholische Christen aus der Kirche aus. Aufgrund dessen dürften die Kirchensteuereinnahmen auf längere Sicht schrumpfen, wie die Erzdiözese mitteilte. Wegen insgesamt steigender Löhne und Gehälter wird jedoch erwartet, dass die Einnahmen durch die Kirchensteuer trotz der Austritte vorübergehend steigen werden.

Kern der kirchlichen Strukturreform ist es, Finanzen, Bürokratie und Verwaltung an einem Ort zu bündeln und so den anderen Seelsorgenden sowie den in der Kirche Engagierten Freiräume zu schaffen. Die Reform mit dem Namen "Kirchenentwicklung 2030" ist laut der Erzdiözese Freiburg der größte Veränderungsprozess in ihrer 200-jährigen Geschichte.

Die Namen und Pfarrer der zukünftigen 36 Großpfarreien: