Pro Jahr fährt jeder Schweizer und jede Schweizerin im Schnitt 2.400 km mit der Bahn. Die Schweiz ist somit die Bahnnation Nummer eins auf der Welt. Damit das so bleibt, muss kräftig investiert werden. In Tunnel, Gleise, Brücken und die gesamte Bahninfrastruktur. Künftig wird im gesamten Schweizer Streckennetz noch mehr gebaut.
In den nächsten vier Jahren stehen für den Unterhalt über 16 Milliarden Franken mehr bereit. Das Geld stammt aus dem Infrastruktur Fonds der Bahn. Die investierte Summe ist um 1,3 Milliarden höher, als erwartet.
Gute Planung bei Bauarbeiten erforderlich
Das viele Geld für den Ausbau und Erhalt der Bahnstrecken begrüßen alle politischen Parteien in der Schweiz. Doch es gibt auch Bedenken. Auf die gewohnte Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit könnten sich viele neue Baustellen negativ auswirken. Christian Wasserfallen aus dem Schweizer Nationalrat betont, dass gute Planung wichtig sei, um zu vermeiden, dass die Fahrplanstabilität unter zu vielen Baustellen leide. Da die Schweizer Bahn vollständig im Besitz des Bundes ist, entscheidet der Nationalrat über die bereitgestellten Finanzmittel.
Ein Beispiel für Deutschland?
Nur ein gut gepflegtes Bahnnetz garantiere auch künftig die hohe Qualität, mit der sich das Schweizer Eisenbahnsystem von anderen unterscheide, so der Schweizer Verkehrsminister Albert Rösti. Beispiele aus dem Ausland hätten gezeigt, dass eine nicht unterhaltene Eisenbahn sehr negative Folgen habe.
Die Milliarden für die Bahn unterstreichen eindrucksvoll den hohen Stellenwert, den die Eisenbahn in der Schweiz genießt.
Die Deutsche Bahn hatte Ende letzten Jahres angekündigt, ihr Schienennetz ab 2024 von Grund auf zu sanieren. 40 Milliarden Euro wollte die Bundesregierung der Deutsche Bahn bis 2027 zur Verfügung stellen. Doch dafür fehlt aufgrund der Kürzungen im Haushalt 2024 mindestens ein Drittel.
Weitere Themen in der Sendung Dreiland Aktuell vom 18.05.2024:
Eine Initiative in Basel möchte Besitzerinnen und Besitzern von SUVs das Leben schwerer machen. Weil sie der Umwelt schaden und insbesondere in der Stadt mehr Platz einnehmen, sollen die Autos demnach teurer besteuert werden. In der Schweiz wäre Basel der erste Kanton, der eine solche Sonderregelung erlassen würde.
Außerdem ist in der Schweiz das Castieler Viadukt nach einer 110 Jahre alten Geschichte gesprengt worden. Der Grund: Der Berghang an der Eisenbahnbrücke bewegt sich. Zwei Wochen lang ist die Zugstrecke in das Schweizer Skigebiet Arosa daher gesperrt, aber bereits in zwei Wochen sollen auf einer neuen Brücke wieder Züge fahren.
Im Elsass fürchten Künstlerinnen und Künstler um ihre Ateliers. Sie mieten die Räume im Fort Kleber in Wolfisheim bei Straßburg, das seit 2008 der Gemeinde gehört. Weil das Gebäude aus dem Deutschen Kaiserreich nicht mehr den heutigen Sicherheitsnormen entspricht, will die Gemeinde das Fort im September schließen.