Prozess um Tod der 14-Jährigen aus Gottenheim

Fall Ayleen: Zeugenaussagen widersprechen Angeklagtem

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Christine Veenstra

Im Prozess um den Tod der 14-jährigen Ayleen aus Gottenheim haben am Montag weitere Zeugen ausgesagt. Ihre Angaben stehen teils im Widerspruch zu Angaben des Angeklagten.

Im Gießener Prozess um den gewaltsamen Tod der 14-jährigen Ayleen aus Gottenheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) sind am siebten Prozesstag weitere Zeugen befragt worden. Eine Fasergutachterin widersprach dabei der Darstellung des Angeklagten. Er hatte am ersten von insgesamt 15 angesetzten Prozesstagen am Landgericht Gießen die Tötung der Schülerin gestanden.

Demnach hatte er die 14-jährige Schülerin am 21. Juli 2022 mit dem Auto in Gottenheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) abgeholt und war mit ihr nach Hessen in einen Wald bei Langgöns-Cleeberg (Landkreis Gießen) gefahren sein. Auf der Fahrt sei es dann zu einem Streit gekommen, bei dem ihn die 14-Jährige provoziert und beleidigt haben soll, hieß es in einer Erklärung des 30-Jährigen, die einer seiner Anwälte zum Prozessauftakt verlesen hatte. Daraufhin habe er sie getötet und schließlich in den Teufelsee in Mittelhessen gelegt.

Laut Staatsanwalt Thomas Hauburger passt die Darstellung von Jan P. in keiner Weise zu den Ermittlungsergebnissen. Unter anderem sei der Mord im Rahmen einer versuchten Vergewaltigung passiert.

Fasergutachten widerlegt Aussagen

Das jetzt erläuterte Fasergutachten widerlegt ebenfalls die Darstellung des Angeklagten. Laut Gutachterin war die Unterwäsche von Ayleen an ihrem Körper zerschnitten worden. Ayleen müsse dabei auf dem Rücken gelegen haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem zum Tatzeitpunkt 30-jährigen Angeklagten Jan P. vor, die 14 Jahre alte Schülerin Ayleen im Juli 2022 umgebracht zu haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem zum Tatzeitpunkt 30-jährigen Angeklagten vor, die 14 Jahre alte Schülerin Ayleen im Juli 2022 umgebracht zu haben.

Der Angeklagte hatte ausgesagt, er habe Ayleen in den Teufelsee in Mittelhessen so gelegt, wie sie auch aufgefunden worden sei. Dabei lag sie aber auf dem Bauch. Laut Gutachten befanden sich auf einem bei Jan P. gefundenen Cuttermesser außerordentlich viele Faserspuren der aufgeschnittenen Kleidung.

Jan P. soll mit Sex mit vermisstem Mädchen geprahlt haben

Ein Kumpel des Angeklagten berichtete im Prozess zudem, dass Jan P. ihm kurz vor seiner Festnahme erzählt habe, er habe Sex mit dem – so wörtlich – vermissten Mädchen gehabt. Er habe das als Prahlerei abgetan.

Ausgesagt hat am siebten Prozesstag zudem ein Polizist aus Baden-Württemberg, der Chats zwischen Ayleen und dem Angeklagten ausgewertet hat. Er sprach von massiven Bedrohungen. Ayleen habe in den Chatnachrichten fast immer einsilbig geantwortet, während Jan P. immer bedrohlicher und immer fordernder geworden sei.

Mutter beschreibt schüchternes Mädchen

Die Mutter der getöteten Ayleen hatte das Mädchen im Prozess als schüchtern beschrieben und geschildert, wie sehr sich Ayleen verändert hatte, nachdem sie angefangen hatte, mit dem Angeklagten im April 2022 intensiv zu schreiben und ihm Fotos von sich zu schicken.

Anklage geht von sexuellem Motiv aus

Der 30-Jährige ist unter anderem wegen Mordes zur Befriedigung des Geschlechtstriebs und mit Verdeckungsabsicht, versuchter Vergewaltigung mit Todesfolge angeklagt. Außerdem soll er sich kinderpornografisches Material verschafft haben. Der Angeklagte soll einen Monat vor der Tat eine 13-Jährige dazu gebracht haben, ihm Nacktbilder von sich zu schicken.

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