Jetzt schon wissen, wer Europameister wird: Dafür gibt es Orakel. Viele von ihnen sind Tiere, wir erinnern uns zum Beispiel an Krake Paul. Er hatte bei der WM 2010 alle deutschen Spiele und das Finale korrekt vorhergesagt. Die Hochschule Furtwangen setzt dagegen nicht auf Tiere. Hier sollen Bakterien hellseherische Fähigkeiten besitzen.
Darmbakterien auf einem Spielfeld tippen die EM
Genauer gesagt: Darmbakterien. Ausgewählt von Markus Egert, Professor für Mikrobiologie an der Hochschule Furtwangen. In einer Petrischale werden die kleinen Lebewesen gleichmäßig verteilt und danach für 24 Stunden in einen Brutkasten gestellt. Dort können sie sich vermehren. An manchen Stellen sammeln sie sich und bilden Kolonien. Diese sind dann auch mit dem bloßen Auge gut zu erkennen. Danach wird noch ein Spielfeld aufgeklebt, und fertig ist das Einzeller-Orakel.
Bisher 100 Prozent Trefferquote
Anhand der Verteilung der Kolonien in den Strafräumen der jeweiligen Teams sieht Markus Egert, wie viele Tore fallen werden und welche Mannschaft das Spiel gewinnt. Bisher haben die Darmbakterien abgeliefert. Bei den ersten beiden deutschen Spiele lagen sie mit einem klaren Sieg gegen Schottland (5:1) und einem knappen Spiel mit Sieg der Deutschen gegen Ungarn (2:0) goldrichtig. Und gegen die Schweiz?
Das Darmbakterien-Orakel zeigt: Viele Kolonien in beiden Strafräumen, die eng zusammenhängen. Markus Egert liest aus diesem Bild heraus, dass sich beide Teams Tore fangen werden. Die wichtigste Nachricht aber: Am Ende gibt es gegen die Schweiz ein Unentschieden. Damit würde die deutsche Mannschaft als Gruppensieger ins Achtelfinale einziehen. Ob die Darmbakterien wieder richtig liegen? Die Antwort gibt's am Sonntag um 21 Uhr live in der ARD.