Schnelles Internet brauchen alle, in jeder Gemeinde, auf dem Land "Bis zum letzten Schwarzwaldhof". So lautete auch das Motto einer Veranstaltung in Ibach im Kreis Waldshut. Dort ist die Inbetriebnahme des sogenannten Backbone-Netzes gefeiert worden. Dieses soll alle Haushalte auf dem Land mit schnellem Internet versorgen. Der "Digitalminister" Thomas Strobl (CDU) war mit von der Partie, denn er versprach vor sieben Jahren mit diesen Worten genau das: den Anschluss aller Gemeinden im Landkreis Waldshut ans schnelle Netz.
Der Bürschtehanse-Hof steht symbolisch für „den letzten Zipfel“ in Ibach. Er ist ein Bauernhof mit Mutterkuhhaltung und betreibt zwei Ferienwohnungen.
Internet-Nutzung von Urlaubsgästen braucht schnelles Netz
Markus Schmid ist Landwirt und in dritter Generation auf dem Hof. Zum Thema Internet sagt er: "Der Anspruch der Feriengäste ist immer mehr geworden. Sie möchten immer mehr ins Internet um nach Wanderrouten zu schauen oder den nächsten Tag zu planen. Das war eben bei uns absolut nicht machbar. Die Ferienwohnung bekamen schöne und gute Bewertungen - aber WLAN Anschluss gleich Null."
Auch im Alltag auf dem Land fehlte das schnelle Netz im Kreis Waldshut. Während der Pandemie war an Homeoffice oder Homeschooling nicht zu denken. Jetzt hat sich die Situation verbessert. In Ibach besitzt jetzt jeder Hof und jedes Haus den Internet-Zugang ins schnelle Netz.
Backbone Netz - ein Ringnetz aus Glasfaserleitungen
Das sogenannte Backbone ist ein Ringnetz, das aus Glasfaserleitungen besteht. Der Landkreis Waldshut hat es verlegen lassen. Die einzelnen Gemeinden haben sich zusammengeschlossen, um die Leitungen in ihren Gebieten ausbauen zu lassen. Die Aufträge haben die Kommunen europaweit ausgeschrieben. Drei lokale Bauunternehmen haben sich für die weitere Verlegung gefunden. Ibachs Bürgermeister Helmut Kaiser sagt: "In Ibach haben wir keinen so großen Umfang an Netz, weil die Gemeinde nicht so groß ist. Aber die Geologie und die Topografie, auch die Weitläufigkeit hat das Verlegen nicht einfach gemacht. Jetzt sind wir weitestgehend fertig, es fehlen nur noch Nachbesserungsarbeiten. Aber wir sind darum bemüht, dass die so schnell wie möglich behoben werden. Das Backbone-Netz steht im Kreis Waldshut in vollem Umfang zur Verfügung und um das geht's heute."
Glasfaser-Netz im Kreis Waldshut finanziert von Bund und Land
Rund 350 Kilometer Glasfaser haben Bauunternehmer dafür verlegt. Ein teures Unterfangen. Dazu der Innenminister des Landes, der auch für Digitales verantwortlich ist, Thomas Strobl: "Es ist eine Summe von weit über 150 Millionen Euro an Bundes- und Landesgeld in den Landkreis Waldshut geflossen. Dazu kommt das kommunale Geld. Es ist also hier wirklich in das schnelle Netz, in das Glasfaserkabel mit dreistelligen Millionenbeträgen investiert worden. Gut investiertes Geld für den Schwarzwald."
Kuhstall-Bilder live aus dem Kreis ins weltweite Netz
Das schnelle Netz auf dem Land wurde nun ausgiebig bei Blasmusik, Festreden und im Beisein von vielen Mitverantwortlichen in der Scheune der Schmids gefeiert. Dort wurde das Blackbone Netz des Kreises Waldshut symbolisch durch das Zusammenstecken von zwei Kabeln in Betrieb genommen. Damit sind auch die ersten Bilder der Live-Webcam aus dem Kuhstall ins Netz gegangen und waren parallel auf einer eigens aufgebauten Leinwand in der Scheune zu sehen.