Das Schweizer Bundesamt für Energie geht davon aus, dass sich das geplante Atomendlager wenig auf die Immobilienpreise auswirken wird. Mitte September hatte die Schweiz mitgeteilt, dass direkt an der Grenze zum deutschen Hohentengen im Kreis Waldshut ein Endlager für Atommüll gebaut werden soll.
Untersucht wurde, wie sich die Nähe zu Atomkraftwerken in der Schweiz auf die regionalen Immobilienpreise ausgewirkt hat. Denn da es noch kein Tiefenlager mit hochradioaktiven Abfällen gibt, so das Schweizer Bundesamt, fehlen für den Einfluss dieses Faktors die Daten.
Wertverlust von Immobilien nahe Atomkraftwerken überschaubar
Immobilien, die in einem Umkreis von 15 Kilometern um ein Atomkraftwerk liegen, können laut der Studien zwischen zwei und neun Prozent ihres Wertes verlieren. Weiter spiele die Sichtbarkeit von Atomkraftwerken eine Rolle: Je weniger ein Atomkraftwerk als solches zu erkennen war, desto weniger verloren die Immobilien an Wert.
Weil das Endlager in Nördlich Lägern unter der Erde sein soll, sei nicht damit zu rechnen, dass Immobilien "großräumig und substanziell" an Wert verlieren werden, so das Bundesamt für Energie weiter.
Waldshuter Bundestagsabgeordnete wünscht weitere Gutachten
Die Waldshuter Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) reagiert verhalten auf die Mitteilung der Schweizer. "Ich finde schon, dass ein Atomendlager nicht unbedingt ein Kriterium ist, das eine Region positiv beeinflusst", sagt sie auf SWR-Anfrage. Vor dem Hintergrund fordert sie zu Auswirkungen auf den Immobilienmarkt weitere Gutachten, auch von deutscher Seite.
Des Weiteren müsse auch berücksichtigt werden, wie sich das Endlager auf den Hochrhein als Tourismusregion auswirken kann. Dabei, so Schwarzelühr-Sutter weiter, müssten zum einen die Auswirkungen betrachtet werden, die das Endlager im Normalfall haben kann, zum anderen auch die möglichen Auswirkungen eines Störfalls.