Verein sammelt private Auszeichnungen

Deutsches Tagebucharchiv in Emmendingen wird 25 Jahre alt

Stand
Autor/in
Sandra Helmeke
Onlinefassung
Wera Engelhardt

Los ging es mit fünf Tagebüchern in einem Wohnzimmer. Heute ist das Deutsche Tagebucharchiv in Emmendingen eine wichtige Forschungsstelle - mit Tausenden Dokumenten.

Von fünf Tagebüchern zu mehr als 25.000 Dokumenten: Seit der Gründung des Deutschen Tagebucharchivs in Emmendingen vor fast genau 25 Jahren ist der Bestand an privaten Aufzeichnungen rasant angewachsen. "Der Fundus hat sich enorm vergrößert", berichtet die Vorsitzende Marlene Kayen. Auch der Bekanntheitsgrad der Einrichtung sei gestiegen - ebenso wie die Menge an Forschungsanfragen.

Im Fernsehbeitrag in der SWR-Landesschau Baden-Württemberg vom 11. Januar erzählt eine Frau, wieso sie ihre Tagebücher an das Deutsche Tagebucharchiv gegeben hat.

Mit fünf Tagebüchern in einem Wohnzimmer ging es los

Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefwechsel - solche persönlichen Aufzeichnungen werden im Deutschen Tagebucharchiv im Alten Rathaus im Herzen der Stadt aufbewahrt und zum Teil präsentiert. Am 14. Januar 1998 wurde der Trägerverein gegründet. Die Idee: Die ganz persönlichen Dokumente von normalen Menschen zu erhalten und sowohl der Wissenschaft als auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Projekt begann mit fünf Tagebüchern im Wohnzimmer der Gründerin Frauke von Troschke.

"Die Menschen wie Sie und ich kriegen eine Stimme, werden plötzlich gehört und auch sichtbar."

Eine Frau steht in rotem Pullover steht in einem Raum und schaut sich Dokumente an.
Die Vorsitzende des Deutschen Tagebucharchivs Marlene Kayen.

Tagebucharchiv erwartet Fördermittel vom Land

Dass das Archiv mittlerweile zu einer wichtigen Forschungsstelle geworden sei, sei auch den rund 100 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen zu verdanken, betont Kayen. Sie lesen und verschlagworten alle Tagebücher, Briefe und Erinnerungen. Finanzielle Unterstützung erhält das Archiv von den Mitgliedern des Vereins, privaten Spendern und der Stadt Emmendingen. Für die nächsten beiden Jahre hat erstmals auch das Land Baden-Württemberg Fördermittel zugesagt.

Ein Tagebuch mit Handschrift und einer Zeichnung, im Archiv schaut es sich eine Frau an, die von hinten zu sehen ist.
Das Deutsche Tagebucharchiv in Emmendingen wird 25 Jahre alt. Dort werden Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefe aufbewahrt.

Ausstellung zum Jubiläum erweitert

An diesem Freitag ist ein Festakt für geladene Gäste geplant, am Sonntag wird die Ausstellung "Lebenslust - Lebenslast - Lebenskunst. Tagebücher erzählen" in aktualisierter Form im Museum des Archivs wiedereröffnet. Neu aufgenommen wurden beispielsweise Menüaufzeichnungen einer Hausfrau. Sie hielt über 35 Jahre hinweg in Kalendern fest, was sie mittags servierte: Hackbraten, Schnitzel und Forelle blau. Im Laufe der Jahre kamen auch Tortellini und Brokkoli dazu.

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