Köcher, Klingen, Knochenbeil - Markus Klek ist Archäotechniker. Mit selbst gebautem Steinzeit-Werkzeug wandert der 53-Jährige dieser Tage von Schramberg (Kreis Rottweil) nach Freiburg. Rund 100 Kilometer durch Schnee und Matsch. Ihn treibt dabei die Frage an, wie weit er das ohne weitere Hilfsmittel schafft.
SWR-Reporterin Sandra Helmeke hat Markus Klek vor seiner Steinzeit-Tour getroffen:
Ausrüstung aus Fellen und Knochen
Von der Fuchspelzmütze über die Stiefel aus Wildschweinleder bis zum Knochenbeil: Seine gesamte Ausrüstung hat Markus Klek in einer eigenen Werkstatt selbst hergestellt. Nun wandert er damit seit dem Wochenende durch die Schwarzwälder Wildnis. Alle Handwerkstechniken, alle Ausrüstungsteile sind ethnologisch und archäologisch belegt.
Markus Klek fehlt nur noch der Praxistest im verschneiten Schwarzwald. Er ist gespannt, ob seine Steinzeit-Ausrüstung den Anforderungen in der Natur gerecht werden und ob seine selbst gemachten Fellstiefel ausreichen.
Klek hält als Archäotechniker Vorträge über die Steinzeit
Markus Klek ist Archäotechniker, das heißt, er erforscht altertümliche Arbeitsweisen, wie die Herstellung von steinzeitlichem Werkzeug oder das Feuermachen. Sein Können zeigt er in Museen und bei Vorträgen, schreibt Bücher und stattet immer wieder Filmproduktionen aus. Außerdem bietet er Kurse an, in denen man das Gerben von Leder lernen kann, oder wie man einen Bogen baut.
Klek lernte Ledergerben, Werkzeugbau und Feuermachen
Sein Wissen über die Steinzeit hat Markus Klek sich selbst erarbeitet. Dafür hat er nicht nur sämtliche Steinzeit-Fachliteratur gelesen, er hat auch Kurse bei den Ureinwohnern Amerikas belegt. Er hat gelernt, wie man mit Pflanzen, Tierfetten und durch Räuchern Leder gerbt. Wie man mit Feuersteinen Feuer macht oder Werkzeuge aus Knochen herstellt.
Die Begeisterung dafür hatte er schon als Kind. Die Ureinwohner Amerikas seien schon immer sein Ding gewesen. "Meine Mutter hatte auch so diverse Pelzartikel, das waren meine Schätze", sagt Klek.
Übernachten auf Hirschhaut bei Minusgraden
Bei seiner Steinzeit-Tour durch den Schwarzwald ist Markus Klek ohne Zelt unterwegs. Er schläft auf privaten Grundstücken, weil man im Schwarzwald nicht wild übernachten und Feuer machen darf. Nachts kann es minus 15 Grad kalt werden. Als Schlafunterlage hat er eine Hirschhaut dabei. "Das isoliert sehr gut, das wird sehr schön kuschelig werden", sagt Klek.
Proviant in Schweinsblasen
Der 52-jährige Schramberger hat zwar einen Speer dabei, auf die Jagd geht er damit aber nicht. Markus Klek hat Eichelmehlbrötchen, Trockenfleisch und Trockenfrüchte dabei. Das transportiert er unter anderem in selbst hergestellten Schweinsblasen, eingelegt in einem Pflanzensud aus gekochter Eichenrinde.
Auch wenn es das damals in der Steinzeit definitiv noch nicht gab - ein Handy hat Klenk trotzdem dabei. Er sei ja nicht lebensmüde.