Messe in Offenburg feiert ihren 100. Geburtstag

"Die Oberrheinmesse war immer heimat-bezogen, aber auch modern"

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Autor/in
Ulf Seefeldt
Ulf Seefeldt mit Mikrofon in der Hand im SWR Studio Offenburg

Die Offenburger Oberrheinmesse findet seit dem Wochenende zum 100. Mal statt. Erstmals gab es sie im Jahr 1924. Damals noch unter dem Namen "Herbstmesse". Was Besuchende erwartet.

Es gibt sie schon lange, die Oberrheinmesse in Offenburg (Ortenaukreis). Seit 100 Jahren findet sie einmal jährlich statt, unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg und die Jahre danach. An diesem Samstag ist sie wieder losgegangen. Neun Tage lang dauert die Messe insgesamt. 350 Aussteller präsentieren sich in dieser Zeit auf dem Offenburger Messegelände. Die Themen reichen von Energie, Bauen und Wohnen über Handwerk zu Mode und Gesundheit.

Am Sonntag gab es in Offenburg einen Festumzug und anschließend einen Festakt. "Hier kommen Tradition und Zukunft zusammen", so der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl nach einem Messerundgang. Die Oberrheinmesse sei der Spiegel der Wirtschaft in der Region. Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens sagte, der Besuch der Oberrheinmesse sei seit Jahrzehnten ein Familienereignis. Die Messe habe nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau symbolisiert, bis heute sei sie technisch auf dem neuesten Stand. Immer mehr internationale Aussteller würden nach Offenburg kommen.

Eine landwirtschaftliche Halle bei der Messe im Jahr 1959.
Eine landwirtschaftliche Halle bei der Messe im Jahr 1959.

Die Hälfte der Zeit war Ursula Haß dabei

Stundenlang kann die heute 78-jährige Ursula Haß von der Oberrheinmesse erzählen. Sie erinnert sich noch genau an früher. 1962, als 16-Jährige, hat sie angefangen bei der Messe zu arbeiten. Mit einer Unterbrechung ist sie bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2011 auch dort geblieben. "Die Messe war immer heimat-bezogen, aber auch modern", sagt Ursula Haß.

Ursula Haß 1965 auf dem Offenburger Messeplatz (links) und heute als 78-jährige (rechts).
Ursula Haß 1965 auf dem Offenburger Messeplatz (links) und heute als 78-jährige (rechts).

Sie erinnert sich an Zeiten, als die Oberrheinmesse noch Herstmesse hieß. Im Volksmund sei sie "Herbschdmess" genannt worden, sagt sie. Als noch mit Plakaten in Südbaden und in Nordbaden für die Messe geworben wurde. Am liebsten spricht sie aber über die 90er Jahre. Damals zählte die Oberrheinmesse bis zu 140.000 Besuchende und war vor allem beliebt wegen ihrer vielen Sonderschauen.

Der damalige Offenburger Oberbürgermeister Eugen End habe sich nach dem Zweiten Weltkrieg für den Neustart der Messe eingesetzt. Persönlich habe er die Aussteller angesprochen und eingeladen, berichtet Ursula Haß.

Im Jahr 1957 wurden bei der Messe in Offenburg Ochsen vorgeführt.
Im Jahr 1957 wurden bei der Messe in Offenburg Ochsen vorgeführt.

Die Landwirtschaft hat immer eine große Rolle gespielt.

Die Herbstmesse war damals in Offenburg noch auf der anderen Seite der Kinzig, auf der sogenannten Kronenwiese. Heute ist dort die Firma Burda. Es gab nur eine Halle, alles andere waren Zelthallen. Das Freigelände war viel größer als heute, erinnert sich Ursula Haß. Die Landwirtschaft habe immer eine große Rolle gespielt, sagt sie.

 

Das Offenburger Messegelände in den 1960er-Jahren. Oben ist bereits das Burda-Hochhaus zu sehen.
Das Offenburger Messegelände in den 1960er-Jahren. Oben ist bereits das Burda-Hochhaus zu sehen.

Oberrheinmesse hat verschiedene Themenbereiche

Frank Thieme, der Geschäftsführer der Messe Offenburg-Ortenau GmbH, beschreibt die Oberrheinmesse so: "Sie ist ein Spiegelbild der Wirtschaft in der Region." Zielgruppe seien die Familien. Das diesjährige Motto lautet "erleben, entdecken, einkaufen". Wie in den Jahren zuvor gibt es auch in diesem wieder verschiedene Themenbereiche, Modeschauen, eine Tierhalle, einen Bauernmarkt und das beliebte Riesenrad.

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