Rund 200 Menschen haben sich am Dienstagabend vor das Neue Schloss in Stuttgart gelegt und dabei mit Leintüchern zugedeckt. Mit der spontanen Protestaktion gedachten sie der Migratinnen und Migranten, die vergangene Woche bei einem Schiffsunglück vor der Küste Griechenlands ertrunken sind.
Schweigender Protest am Weltflüchtlingstag in Stuttgart
Aufgerufen zu der Protestaktion hatte die Stuttgarter Hilfsorganisation STELP. Deren Gründer Serkan Eren hatte den Termin bewusst gewählt. Am Dienstag fand der Weltflüchtlingstag statt. Ziel der Aktion war es, die "absurde Zahl von 500 Personen, darunter 100 Kinder, bildlich darstellen, die verunglückt sind", so Eren wörtlich. Die Toten hätten verhindert werden können, sagt Eren, der nach eigenen Angaben seit einer Woche im Kontakt mit den Menschen vor Ort ist.
Die Protestaktion auf dem Stuttgarter Schlossplatz fand schweigend und ohne Reden statt. Etwa zehn Menschen klärten am Rande der Veranstaltung Passanten über den Protest auf. Nach nicht einmal einer halben Stunde standen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder auf.