Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Weitere Aktionen in der Region Stuttgart angekündigt

Stand
Autor/in
Kerstin Rudat

Beim Warnstreik am Dienstag sind vor allem Kitas in den Kreisen Böblingen und Rems-Murr zu geblieben. Für die kommende Tage sind weitere Aktionen in der Region angekündigt.

Nach dem Warnstreik am Dienstag, der in der Region Stuttgart hauptsächlich die Landkreise Rems-Murr und Böblingen betroffen hat, sind für die kommenden Tage weitere Aktionen in der Region angekündigt. Am Mittwoch ist in Esslingen ein Streiktag der Auszubildenden und Nachwuchskräfte geplant. Am Donnerstag sollen Arbeitsniederlegungen im Landkreis Ludwigsburg sowie in Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern erfolgen. Am Freitag solle über die Aktionen im öffentlichen Nahverkehr hinaus in Esslingen gestreikt werden. Betroffen sein werden dort laut ver.di unter anderem die kommunalen Kitas, die Verwaltungen, Landratsämter, Jobcenter, Sparkassen und Stadtwerke sowie kommunale Kliniken.

Am Dienstag hatte der Warnstreik in Böblingen die gesamte Stadtverwaltung betroffen. Die meisten Kitas blieben geschlossen. Bei Ämtern und anderen städtischen Einrichtungen kam es teils zu Einschränkungen. Auch in Herrenberg und in Sindelfingen waren die meisten Kitas vom Warnstreik betroffen.

230.000 Erzieherinnen und Erzieher fehlen bis 2030

Schon vor zwei Wochen hatte es in Stuttgart eine Protestaktion gegeben, um auf den gravierenden Personalmangel in den Kitas aufmerksam zu machen. Dabei übergaben Erzieherinnen und Erzieher symbolisch die Bildungspläne, die in Kitas eigentlich gelten sollten, dem Staatsarchiv. Den Ansprüchen der Bildungspläne könnten Kitas wegen des massiven Personalmangels nicht gerecht werden, daher seien sie in einem Archiv derzeit gut verwahrt, so ver.di. Laut einer Prognose der Bertelsmann-Stiftung von 2021 fehlen für eine kindgerechte Personal­ausstattung bei gleichzeitigem Kitaplatzausbau bis 2030 bundesweit mehr als 230.000 Erzieherinnen und Erzieher.

Mülltonnen im Landkreis Böblingen nicht geleert

Im Landkreis Böblingen hatten sich Beschäftige der Abfallwirtschaft dem Warnstreik angeschlossen. So blieben laut Mitteilung des Landratsamtes viele Wertstoff- und Papier-Tonnen voll, in Sindelfingen wurde der Biomüll nicht abgeholt.

Rems-Murr-Kliniken bestreikt

Im Rems-Murr-Kreis wurde an den Kliniken des Kreises gestreikt. Eine Notfallversorgung war über den ganzen Tag gewährleistet. In Böblingen und Waiblingen fanden am Mittag Demonstrationen und Kundgebungen statt.

Einige Entsorgungszentren blieben geschlossen

Ebenfalls vom Warnstreik betroffen war die Abfallwirtschaft Rems-Murr. Wie der Betrieb mitteilte, blieben am Dienstag die Entsorgungszentren in Kaisersbach, Schorndorf und Winnenden geschlossen. Die Mülltonnen wurden aber wie geplant geleert, hieß es. Auch der Wertstoffhof in Waiblingen sei regulär geöffnet gewesen. Bereits am vergangenen Dienstag waren die Beschäftigten der Abfallwirtschaft Stuttgart einem Aufruf zum Warnstreik gefolgt und hatten während des großen Faschingsumzugs durch die Stadt die Arbeit niedergelegt, so dass der Müll liegenblieb.

Außerdem haben am Dienstag Personalräte aus Stuttgart dem kommunalen Arbeitgeberverband Baden-Württemberg einen bundesweiten gemeinsamen Appell von Personalräten aus Großstädten zur Tarifrunde übergeben.

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