Der Brauch geht bis ins Jahr 1832 zurück. Zum Ursprung gibt es keine gesicherte Überlieferung: Die Legende besagt, dass Graf Zeppelin mit einigen Honoratioren der Stadt in der Weinstube „Liedle“ gewettet habe, dass er die engen Stäffele hinunterreiten könne; er gewann die Wette. Die Honoratioren mussten sich wiegen lassen und etwas spenden. So berichtet es die Stadt Nürtingen in der Einladung zum diesjährigen Silvesterwiegen.
Altstadtrat zum 45. Mal mit dabei
Die Veranstaltung hat seit Jahrzehnten Tradition in Nürtingen (Kreis Esslingen). Zwei Jahre musste das Silvesterwiegen wegen Corona ausfallen. Deshalb war die Freude in der Nürtinger Stadthalle am Samstag groß, dass das Wiegen jetzt endlich wieder stattfinden kann. Auch Günter Stoll, der viele Jahrzehnte in Nürtingen Stadtrat war, stellte sich wieder auf die Waage - dieses Jahr zu 45. Mal. In den letzten Jahrzehnten habe sich sein Gewicht kaum verändert, sagte Stoll dem SWR. Es gab lediglich leichte Wellenbewegungen, wie Stolls amtliche Wiege-Statistik verdeutlicht, die er stolz präsentiert.
Wer sich wiegen lassen möchte, zahlt eine "Wiegegebühr" von fünf Euro, freiwillig kann man auch mehr spenden. Die Spende geht in diesem Jahr laut Wiegemeisterin Susanne Mehlis an die Nürtinger Tafel.