Der Schokoladenhersteller Ritter Sport mit Sitz in Waldenbuch (Kreis Böblingen) will in Zukunft Marktanteile in den USA erobern. Geschäftsführer Andreas Ronke sprach im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur von "großen Ambitionen". Dafür müssten aber erst noch die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden.
Ritter Sport noch immer stark auf Russland ausgerichtet
Das Unternehmen will insgesamt unabhängiger vom russischen Markt werden. Außer in Deutschland verkauft Ritter Sport nirgendwo soviel Schokolade wie dort. "Wir versuchen weiter, uns im internationalen Geschäft Alternativen zu suchen und damit die Bedeutung des russischen Marktes für unser Geschäft wie Lieferkette zu verringern", sagte Ronken. Das Russlandgeschäft hatte Ritter Sport nach dem russischen Überfall auf die Ukraine große Kritik eingebracht, unter anderem vom früheren ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk.
Ritter Sport spendet fast eine Million Euro aus Russland
Als Reaktion darauf hatte Ritter Sport angekündigt, den Verkauf nach Russland zwar nicht einzustellen, aber den Gewinn zu spenden. Im Jahr 2022 gingen den Angaben zufolge 1,5 Millionen Euro an Hilfsorganisationen, 2023 dürften es laut Ritter Sport 940.000 Euro sein.
Für 2023 zieht Ritter Sport insgesamt ein gemischtes Fazit: Offenbar lief das Geschäftsjahr weder besonders gut noch besonders schlecht. Genaue Zahlen nannte Ronken nicht. Stattdessen sagte der Geschäftsführer: "Das Ergebnis macht mir keine Kopfschmerzen, aber ich mache auch keine Freudensprünge".
Klimawandel gefährdet Schokoladenherstellung
2023 sei ein "turbulentes Jahr" gewesen und das werde wohl auch 2024 der Fall sein: Die Preise für Kakao und Zucker bleiben nach Einschätzung des Ritter Sport-Geschäftsführers weiterhin hoch. Außerdem rechnet das Unternehmen damit, dass beispielsweise Kakao wegen des Klimawandels nicht mehr so problemlos verfügbar sein wird wie es in der Vergangenheit der Fall war.