Das Logo der Porsche AG ist vor leicht bewölktem Himmel zu sehen.

Vorzugsaktie zwischen 76,50 und 82,50 Euro

Startschuss für Porsches Börsengang soll am 29. September sein

Stand

Volkswagen will seine Sportwagentochter, die Porsche AG, trotz der angespannten Finanzmärkte an die Börse bringen. Ab Dienstag sollen Anleger die Aktien zeichnen können.

Der Autokonzern Volkswagen peilt für den Börsengang seiner Stuttgarter Sportwagentochter Porsche AG eine Preisspanne von 76,50 bis 82,50 Euro pro Vorzugsaktie an. Das beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat des VW-Konzerns am Sonntagabend. Am 29. September soll ein Teil der Vorzugsaktien erstmals frei am Finanzmarkt handelbar sein. Auf Basis der Vorzugsaktien würde Porsche damit bei der Emission mit 70 bis 75 Milliarden Euro bewertet. Diesen Wert hatten Analysten zuletzt prognostiziert. Allerdings ist es weniger als vor den jüngsten Turbulenzen an der Börse erwartet worden war.

Börsengang wäre einer der größten der letzten 20 Jahre

Mit einem Erlös aus dem Verkauf der stimmrechtslosen Vorzugspapiere von rund 8,7 bis 9,4 Milliarden Euro wäre Porsche der größte Börsengang in Deutschland seit mehr als 25 Jahren, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Geld will VW weiter in Elektromobilität und Digitalisierung investieren. In Anspielung auf die Sportwagen-Ikone Porsche 911 ist das Grundkapital der Porsche AG in 911 Millionen Aktien eingeteilt. Jeweils die Hälfte davon sind Vorzugs- und Stammaktien.

Bis zu 25 Prozent der stimmrechtslosen Vorzüge - also 12,5 Prozent des Grundkapitals - sollen bei Anlegern platziert werden. Darunter ist auch das an Volkswagen beteiligte Emirat Katar, das bereit ist, bis zu einem Fünftel der Emission zu zeichnen. Ein weiterer großer Investor ist der norwegische Staatsfonds, in dem die Zentralbank in Oslo die Einnahmen aus den Öl- und Gasvorkommen des Landes verwaltet. Daneben steigen die US-Fondsgesellschaft T. Rowe Price und die staatliche Investmentgesellschaft ADQ aus Abu Dhabi bei den Stuttgartern ein.

Am Dienstag soll die Zeichnungsfrist für die Porsche-Vorzüge beginnen. Sie geht bis einen Tag vor dem Börsengang. Voraussetzung ist, dass die Finanzaufsicht Bafin den Wertpapierprospekt genehmigt. Von diesem Zeitpunkt an können auch Privatanleger die Porsche-Aktien zeichnen.

Anleger erleichtert über Entscheidung

Die Entscheidung für den Börsengang hatten VW und die Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) erst vor zwei Wochen gefällt. Aufgrund der angespannten Lage der Weltwirtschaft war der Beschluss lange unter Vorbehalt. Auch ein konkreter Termin wurde deswegen zunächst nicht genannt. Dass der Börsengang nun tatsächlich durchgezogen werden soll, sorgte am Montag erstmal für Erleichterung bei Anlegern. Die Papiere der Konzernholding Porsche SE stiegen deutlich, die VW-Vorzugsaktien legten leicht zu.

Dass der Gang an die Börse kurzfristig doch noch abgeblasen werden könnte, erscheint nun zunehmend unwahrscheinlich. Dem Vernehmen nach gibt es aber eine Mindest-Bewertungsschwelle, die VW auf jeden Fall erreichen will. Im Fall eines erfolgreichen Börsengangs soll es im Dezember eine außerplanmäßige Volkswagen-Hauptversammlung geben, bei der es um eine Sonderdividende gehen soll. Davon sollen auch die Belegschaften profitieren.

911 Millionen Euro Dividende für 2022 geplant

Die Dividende ist ebenfalls inspiriert von Porsches Klassiker: Dieses Jahr sollen 911 Millionen Euro ausgeschüttet werden. Das steht im gerade veröffentlichten Börsenprospekt. Das wäre ein Euro je Aktie, da es Millionen Aktien gibt. Vorzugsaktionäre bekommen allerdings, gemäß der Vorschrift, einen Cent mehr. Diese Zahlung sei allerdings eher symbolisch zu sehen und habe nichts mit der künftigen Dividendenpolitik zu tun, heißt es vom Unternehmen. Grundsätzlich plant Porsche nach dem Börsengang jedes Jahr rund 50 Prozent des Gewinns an die Aktionäre auszuschütten.

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