In Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) haben Anwohner am Mittwochmorgen eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht: Ein rehähnliches Tier wanderte ruhig durch ihren Garten. Daraufhin riefen sie bei der Polizei an. Die Beamten stellten fest, dass es sich um ein Muntjak handelt - eine kleine Hirschart, die nicht in Kirchheim beheimatet ist. Eigentlich sind die Tiere in Asien zu Hause.
Tierarzt fängt Muntjak ein
Ein Tierarzt des Landratsamts Esslingen konnte den zutraulichen Ausflügler schließlich betäuben und in eine Transportbox laden. Mittlerweile ist das Muntjak im Tierpark Tripsdrill beim Cleebronn (Landkreis Heilbronn) untergebracht. "Wir haben es in Obhut genommen, seither ist es in Quarantäne", sagte eine Sprecherin des Erlebnisparks. Das gefundene Tier werde zunächst vom Tierarzt untersucht und danach zu den anderen Muntjaks in die Gruppe aufgenommen, sollte es gesund sein.
Muntjaks gelten als invasive Art
Woher das Tier kommt, sei noch völlig unklar, so das Veterinäramt des Landratsamts. Dass es aus einem Wildpark oder Zoo in der Umgebung ausgebüxt ist, konnte bereits ausgeschlossen werden. Muntjaks gelten in der EU als invasive Art und sind deshalb außerhalb von Wildparks nicht gern gesehen. Sie werden als Gefahr für das heimische Ökosystem eingestuft und haben sich laut Bundestierärztekammer in einigen EU-Mitgliedsstaaten bereits in freier Wildbahn angesiedelt. Die Haltung ist deshalb streng geregelt. Muntjaks dürfen nur unter Auflagen und privat eigentlich gar nicht gehalten werden, sagte ein Polizeisprecher.