Von Samstag auf Sonntag ist es wieder soweit: Nachtschwärmer, Kunstinteressierte und Neugierige können sich die Lange Nacht der Museen 2024 in Stuttgart freuen. Dieses Jahr öffnen mehr als 60 Kultureinrichtungen - darunter 19 Newcomer. Zwischen 18 und 1 Uhr bieten sie Ausstellungen, Führungen, Kunst, Architektur, Geschichte und Musik an. Diese acht neuen Attraktionen locken dabei besonders:
- Schaffensort eines Kunstgenies: Das Hölzel-Haus in Degerloch
- Abtauchen in Unterwelten: Trinkwasserkammern in Stuttgart-Ost
- Stuttgart bei Nacht auf dem Fernsehturm erleben
- Wahre Schätze aufspüren: die Kunstsammlung der LBBW
- Bekanntes neu gesehen zwischen Liederhalle und Calwer-Passage
- Das Neue Schloss Stuttgart auf eigene Faust erkunden
- Oldtimer-Ausstellung inklusive Fahrtwind genießen
- Geheimnisvolle Unterwelt: der Bunker unter dem Marktplatz
1. Schaffensort eines Kunstgenies: Das Hölzel-Haus in Degerloch
Zu den Premieren gehört dieses Jahr das Hölzel-Haus, in dem der Maler und Lehrer Adolf Hölzel gelebt, gemalt und gewirkt hat. Frisch eröffnet im Jahr 2022 sind hier nicht nur die Werke des Künstlers zu bewundern, sondern auch seine Aura ist allgegenwärtig. Seine Villa entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Treffpunkt der Moderne. Wer das Hölzel-Haus besucht, kann sich laut Veranstalterin und Leiterin des Stuttgartmagazins LIFT, Anette Taube, auch direkt bei den anderen Studios und Ateliers im Stadtteil Degerloch eine Portion Inspiration abholen. Die sieben Kulturorte liegen nur einen Katzensprung im Stuttgarter Stadtteil Degerloch voneinander entfernt.
2. Abtauchen in Unterwelten: Trinkwasserkammern in Stuttgart-Ost
Wo und wie wurde früher eigentlich Trinkwasser gelagert? Das erfahren die Besucherinnen und Besucher, wenn sie sich in die Unterwelt im Stuttgarter Osten begeben. Einblicke in die Anfänge der Stuttgarter Wasserversorgung erhalten Neugierige erstmals in den Historischen Trinkwasserkammern. Seit 1882 und bis ins Jahr 2018 versorgten diese Kammern die Stuttgarter Innenstadt mit Trinkwasser. Der ehemalige Wasserbehälter der Stadt ist für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich. Eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
3. Stuttgart bei Nacht auf dem Fernsehturm erleben
Wer Stuttgart von seinem höchsten Punkt aus mal bei Nacht sehen möchte, sollte - ganz klar - den Fernsehturm besteigen. Auch er ist zum ersten Mal bei der Langen Nacht der Museen geöffnet und bietet außergewöhnliche Ausblicke von 217 Metern Höhe auf die leuchtende Stadt. Das Stuttgarter Wahrzeichen wurde 1956 als weltweit erster Fernsehturm eröffnet und diente anderen Ländern wie China und Südafrika später als Prototyp. Beeindruckend, oder?
4. Wahre Schätze aufspüren: die Kunstsammlung der LBBW
Was die BW-Bank wohl alles geheim hält? Zur Langen Nacht der Museen öffnen sich die Pforten des BW-Bank Hauptsitzes am Kleinen Schlossplatz und gewähren den Gästen einen Blick auf ihre Schätze: die über 3.000 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst, die die Bank in über 50 Jahren gesammelt hat. Neben heimischen Künstlern wie HAP Grieshaber und Georg Karl Pfahler sind dort auch Werke von Ruprecht Geiger, E. W. Nay und Katharina Grosse zu sehen. Hinzu kommen Fotoarbeiten von Bernd und Hilla Becher, Wolfgang Tillmans und Thomas Struth.
5. Bekanntes neu gesehen zwischen Liederhalle und Calwer-Passage
Wie wäre es mit einem Spaziergang durch die verborgene Geschichte und Gegenwart der Stadt? Bei einer Führung rund um die Liederhalle erfahren die Gäste mehr über die Historie des Kultur- und Konzertzentrums. Zur Langen Nacht der Museen öffnet dort der sonst nicht zugängliche Schubertsaal. Bei einem geführten Spaziergang durch die Calwer-Passage schlendern Neugierige dann nicht nur durch eine bunte Oase in der Stadt, sondern erfahren auch die Hintergründe über das erste derart begrünte Gebäude in Deutschland.
6. Das Neue Schloss Stuttgart auf eigene Faust erkunden
Nicht neu im Programm, aber exklusiv ist der Eintritt ins Neue Schloss im Herzen von Stuttgart. Denn viele Einrichtungen öffnen ihre Türen laut Veranstalter nur für die Lange Nacht der Museen. Das Neue Schloss - ehemals Residenz der Württembergischen Herzöge und Könige - ist heute Empfangs- und Veranstaltungsort der Landesregierung sowie Sitz des Finanzministeriums. Die sonst für die Öffentlichkeit verschlossenen Räume können Besucherinnen und Besucher am Samstag auf eigene Faust erkunden. Besonders spannend dabei: der Blick in das Dienstzimmer des Ministerpräsidenten!
7. Oldtimer-Ausstellung inklusive Fahrtwind genießen
Ebenso einzigartig ist auch die Oldtimer-Ausstellung im Ehrenhof des Neuen Schlosses. Beim Rollenden Museum des Württembergischen Automobilclubs (WAC) können die Ticketinhaberinnen und -inhaber die Exponate nicht nur anschauen. Auch eine kleine Spritztour mit einem der Oldtimer ist möglich. So eine Fahrt durch die nächtliche Innenstadt biete die perfekte Gelegenheit, um mit den Oldtimerbesitzern ins Gespräch zu kommen, so Veranstalterin Taube.
8. Geheimnisvolle Unterwelt: der Bunker unter dem Marktplatz
Spannungsgeladene Atmosphäre hinter meterdicken Türen, die nur einmal im Jahr zur Langen Nacht der Museen öffnen: Ob als Schutzbunker im Zweiten Weltkrieg oder als skurriles fensterloses Hotel, das noch bis 1983 genutzt wurde und bei Promis beliebt war, der Bunker unter dem Marktplatz ist und bleibt ein Magnet. Der morbide Charme dieser Unterwelt hinterlässt bleibende Eindrücke, verspricht die Veranstalterin. In einer Ausstellung können die Gäste zudem entdecken, was von dem fensterlosen Bunker-Hotel übrig geblieben ist.