Rund eine halbe Million Kürbisse gibt es laut Veranstalter bei der 25. Kürbisausstellung im Blühenden Barock in Ludwigsburg (Blüba) derzeit zu sehen. Die Jubiläumsveranstaltung werden Skulpturen aus Kürbissen gezeigt. Auch gibt es Kürbisgerichte zum Essen sowie Kürbisse zum Kaufen und Mitnehmen. Die Ausstellung geht bis zum 3. November.
Frauen-Power mit Frida Kahlo, Marge Simpson und Pippi Langstrumpf
Jedes Jahr steht die Kürbisausstellung unter einem neuen Motto. In diesem Jahr sollen es starke Frauen sein. Unter dem Begriff "Frauen-Power" bildet der Künstler Pit Ruge 15 berühmte Persönlichkeiten wie Malerin Frida Kahlo, Auto-Pionierin Berta Benz, Pharaonin Kleopatra und die Widerstandskämpferin Sophie Scholl als Kürbisfiguren ab. Auch fiktive Charaktere wie Kindheitsheldin Pippi Langstrumpf, Zeichentrick-Ikone Marge Simpson und die Eiskönigin Elsa aus dem Disney-Film "Frozen" wurden aus Holz geschnitzt und mit Kürbissen dekoriert. In einigen Figuren sind auch Überraschungen verbaut. So beginnt die Figur von Berta Benz zu sprechen und der Auspuff ihres "Autos"qualmt, sobald man auf einen Knopf drückt.
Wie die Kürbisausstellung nach Ludwigsburg kam
Doch wie kamen die Kürbisse eigentlich nach Ludwigsburg und vor allem warum? Die Idee dafür entstand noch vor der Jahrtausendwende im Nachbarland. Im Jahr 1997 haben die Gebrüder Jucker die Ausstellung auf ihrer Farm in der Schweiz ins Leben gerufen. Drei Jahre später brachten sie sie nach Ludwigsburg, erzählen sie zur Eröffnung der Ausstellung. Der ehemalige Leiter des BlüBa Volker Kugel hielt die Idee eigenen Aussagen nach zunächst für verrückt. Bei einem Besuch der Jucker Farm war er jedoch so beeindruckt, dass er im Jahr 2000 trotz allgemeiner Skepsis die Premiere in Ludwigsburg wagte.
Verrücktheit wird zum Besuchermagnet
Knapp 80.000 Besucherinnen und und Besucher lockte die Ausstellung im ersten Jahr ins BlüBa. Das waren doppelt so viele als im Vorjahr ohne Kürbisse. Heute rechnen die Veranstalter je nach Wetterlage mit etwa 300.000 Menschen. Über die Jahre haben sich nicht nur die Besuchermassen geändert, sagt der Veranstalter. Während im Jahr 2000 die Kürbisse noch ausschließlich im Südgarten vor dem Schloss drapiert gewesen seien und es auch noch keine eigene Gastronomie gegeben habe, hätte sich die Kürbisausstellung in allen Sinnen vergrößert. Heute seien die Kürbisse im Schlosspark verteilt und verschiedene gastronomische Angebote würden die Ausstellung abrunden.
Auch das Programm sei bunter geworden. Wettrennen auf dem großen Teich im Südgarten in ausgehöhlten Riesenkürbissen, die europäische und deutsche Meisterschaft im Kürbiswiegen, Deutschlands größte Kürbissuppe kochen, Kürbisse schnitzen - das seien nur einige Beispiele. "Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich viel getan, aber die Leidenschaft und die Grundidee haben sich nicht geändert", sagt die Leiterin der Kürbisausstellung Alisa Käfer.
Neuigkeiten bei der Kürbisausstellung
Seit Jahren halten die Veranstalter an der Tradition fest, die sie inzwischen lieb gewonnen haben. Anlässlich des Jubiläums geht eine Sonderausstellung auf die Herkunft und Sortenvielfalt der ausgestellten Kürbisse ein. Neu sei in diesem Jahr auch das riesige Schachbrett und ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Feld, bei dem sich Freiwillige mit Kürbisspielfiguren austoben können.
Höhere Eintrittspreise im BlüBa
Auch die Eintrittspreise für das Blühende Barock haben sich dieses Jahr verändert. Im Zeitraum der Kürbisausstellung, also der Hauptsaison, kostet ein Online-Ticket unter der Woche je 13 Euro, an Wochenenden 14 Euro. Im vergangenen Jahr waren die Preise für alle Tage gleich. Der Preisanstieg liegt laut Käfer nicht an den finanziellen Mitteln. Mit der Preisdifferenz wolle man Menschen zu einem Besuch unter der Woche animieren. Fernab der großen Massen wäre das Erleben der Ausstellung schöner.