Das jüdische Jugendzentrum Halev aus Stuttgart hat den diesjährigen "Jewrovision" in Hannover gewonnen. Es war der 21. Tanz- und Gesangswettbewerb jüdischer Jugendlicher, nach Vorbild des "Eurovision Song Contest". Der 22. dürfte damit im nächsten Jahr in Stuttgart ausgetragen werden.
Prominent besetzte Jury
Vor rund 2.500 Zuschauern im Hannover Congress Centrum performte das Jugendzentrum Halev - übersetzt "das Herz" - Stuttgart einen Song der Black Eyed Peas und setzte sich damit gegen 13 Konkurrenten aus ganz Europa durch. Eine prominent besetze Jury - unter anderem mit Mike Singer, Mateo Jaschik von Culcha Candela, Kim Gloss und Susan Sideoropolous - bewertete nach Kategorien wie Auftreten, Text, Video, Gesang und Bühnenbild der Show, die in diesem Jahr unter dem Motto "Time to Shine" stand. Am Ende ergatterte Halev Stuttgart mit 112 Punkten den Pokal.
Zusammenhalt gegen Antisemitismus
Der Wettbewerb begann mit einer Gedenkminute für die Opfer des Angriffs der Hamas auf Israel. Der Präsident des Zentralrats der Juden, der die Veranstaltung seit 2013 ausrichtet, Josef Schuster, betonte, dass der "Jewrovision" in diesem Jahr nicht nur ein musikalisches Großereignis sei, "sondern auch kraftvolles Zeichen an die Jugendlichen, dass sie nicht alleine sind". Viele hätten nach dem Angriff auf Israel am 7. Oktober Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren. Die Botschaft der Jugendlichen beim "Jewrovision": Wir lassen uns nicht unterkriegen und leben unsere Jüdischkeit.
Vorbild: Eurovision Song Contest
Der "Jewrovision" wurde nach Vorbild des Eurovision Song Contest (ESC) auf einer jüdischen Jugendfreizeit 2002 in Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Teilnehmen dürfen Jugendliche im Alter zwischen 10 und 19 Jahren aus ganz Europa. Seit 2013 richtet der Zentralrat der Juden die viertägige Veranstaltung aus, die in der Regel in der Stadt des Vorjahressiegers stattfindet. Damit würde der nächste Jewrovision 2025 in Stuttgart ausgetragen.