Manche müssen draußen bleiben

GDL-Streik sorgt in Stuttgart für übervolle Stadtbahnen

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Werner Trefz
Werner Trefz

Wegen des GDL-Streiks nutzen mehr Fahrgäste als sonst die U-Bahnen in Stuttgart. Vor allem zu den Hauptverkehrszeiten führt das zu Problemen, denn nicht alle haben Platz in den Waggons.

Weil durch den Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn so gut wie nichts mehr geht, setzen in Stuttgart viele Menschen auf U-Bahnen und Busse. Am Wilhelmsplatz in Stuttgart-Bad Cannstatt stehen während der morgendlichen Hauptverkehrszeit teilweise riesige Menschentrauben. Vom Wilhelmsplatz fahren U-Bahnen unter anderem ins Stuttgarter Stadtzentrum. Für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene die einzige Möglichkeit, doch noch zur Schule oder zur Arbeit zu kommen. Aber nicht alle kommen immer in jeder Bahn mit.

In Bad Cannstatt umsteigen ist praktischer als am Hauptbahnhof

Viele der Wartenden sind mit den wenigen Zügen aus dem Umland nach Stuttgart gekommen, die trotz des Streiks fahren. Denn SWEG, Go-Ahead und andere Privatbahnen werden von der GDL nicht bestreikt. Wer schon in Bad Cannstatt umsteigt, kann sich am Stuttgarter Hauptbahnhof den langen Fußmarsch von den Gleisen zur U-Bahnstation sparen, den man schon seit langem aufgrund der S21-Baustelle machen muss.

In Bad Cannstatt steigen beispielsweise auch jeden Morgen fünf Schülerinnen des Stuttgarter Mädchengymnasiums St. Agnes um. Sie kommen aus Backnang und Waiblingen und fahren normalerweise mit der S-Bahn zur Haltestelle Stadtmitte. Die Schule hat auf den GDL-Streik reagiert und den Schulbeginn nach hinten verschoben. Die Mädchen können jetzt einen späteren Go-Ahead-Zug nutzen. Wenn das Umsteigen in Bad Cannstatt auf die Stadtbahn klappt, schaffen sie es noch pünktlich zum Unterricht.

Nicht alle passen rein

Doch zur Hauptverkehrszeit ist die aus Fellbach kommende U1 schon bei ihrer Ankunft am Bad Cannstatter Wilhelmsplatz rappelvoll. Denn auch von Fellbach aus fährt während des Streiks keine S-Bahn, viele sind deshalb schon dort auf die U-Bahn umgestiegen. Am Donnerstagmorgen schaffen es drei der Mädchen tatsächlich in die U-Bahn, die anderen zwei müssen stehen bleiben und auf die nächste Bahn warten. Erst ab dem späteren Vormittag entspannt sich die Situation deutlich - bis zum Feierabendverkehr.

Auch am Stuttgarter Charlottenplatz, einem weiteren großen Umsteigepunkt, ist es in den vergangenen Tagen ebenfalls zu übervollen Bahnen und Gerangel an den Einstiegen gekommen, wie Zeuginnen und Zeugen dem SWR mitteilten.

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Auch Ersatzverkehr wegen Baustellen wird bestreikt

Aber dann gibt es ja auch noch die Baumaßnahmen zu Stuttgart 21, wo der eine oder die andere nicht weiterkommt: Wenn es durch Baustellen zu Ersatzverkehr kommt, für den GDL-Mitglieder eingeteilt worden sind, werde auch der bestreikt. Das sagte ein Sprecher der Lokführergewerkschaft dem SWR. Es gebe bundesweit so viele Baustellen, dass man die nicht einzeln aus den Streikaktionen herausnehmen könne.

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