Im Viertelfinale war Schluss für die Türkei. Erstmals seit 2008 hätte die Nationalelf es wieder in ein EM-Halbfinale schaffen können und ausgerechnet ein Eigentor beendete den türkischen EM-Traum. Auf dem Stuttgarter Schlossplatz haben viele Fans dennoch gefeiert und waren stolz auf die Leistung ihrer Nationalmannschaft. Aus Sicht der Polizei verlief der Abend ruhig. Zwischenfälle habe es kaum gegeben.
Türkische Fans zeigen erneut rechtsextreme Geste
Nicht nur im Olympiastadion in Berlin, in dem die Niederlande und die Türkei gespielt haben, zeigten türkische Fans den Wolfsgruß - auch auf dem Stuttgarter Schlossplatz wurde die rechtsextreme Geste erneut gezeigt. Die Geste gilt als Erkennungssymbol der Anhänger der rechtsextremistischen Ülkücü-Bewegung. Deren Anhänger sind auch unter dem Namen "Graue Wölfe" bekannt. Das Ziel der Bewegung ist laut Verfassungsschutz, die Vereinigung aller Turkvölker im Staat Turan in den Grenzen des ehemaligen Osmanischen Reichs.
In der Türkei wird die Ülkücü-Bewegung in der Milliyetçilik Hareket Patisi (dt. Partei der Nationalistischen Bewegung; kurz MHP) politisch vertreten. Seit einem gescheiterten Putschversuch im Jahr 2016 unterstützt die MHP Erdoğans AKP-Partei. In Deutschland sind die Bewegung und auch ihre Symbole nicht verboten. Dennoch gelten die "Grauen Wölfe" als größte ausländische rechtsextreme Bewegung in Deutschland und werden vom Verfassungsschutz beobachtet. In Österreich und in Frankreich sind die Bewegung und deren Symbole verboten.
EURO 24 Nach Wolfsgruß-Jubel: UEFA sperrt Merih Demiral
Beim EM-Sieg der Türkei gegen Österreich hat Demiral eine nationalistische Geste gezeigt. Die UEFA reagiert jetzt.
Nach Elfmeterschießen: Auch die Schweiz ist ausgeschieden
Für viele scheint die Luft bei der EM raus zu sein - zumindest war das Interesse am Viertelfinalspiel zwischen England und der Schweiz in Stuttgart überschaubar. Kaum Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten die Fanzone auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Nach einem 1:1 und einer torlosen Verlängerung, wurde das Spiel erst im Elfmeterschießen entschieden - da traf England einmal mehr als die Schweiz.