Die Staatsanwaltschaft Stuttgart will drei Männer zwischen 20 und 25 Jahren vor Gericht sehen. Sie wirft ihnen unter anderem Volksverhetzung vor. Das Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt muss nun entscheiden, ob es ein Hauptverfahren eröffnet.
Vermummte hissten ein rassistisches Transparent
"Remigration für sichere Freibäder" stand auf einem Transparent auf dem Dach des Inselbads in Stuttgart-Untertürkheim im Juli 2023. Laut Polizei brüllten drei vermummte Männer außerdem rechte Parolen, zündeten Pyrotechnik und schmissen Flugblätter. Nach kurzer Zeit sollen die schwarzgekleideten Männer wieder hinabgestiegen und mit einem Auto geflüchtet sein. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass es sich bei den Vermummten um drei Männer handelt, die mutmaßlich Mitglieder einer Gruppierung der "Identitären Bewegung" in Schwaben sind.
Eine Gruppierung der "Identitären Bewegung" soll hinter der Aktion stecken
Die drei Angeklagten sollen zu der Gruppe "Reconquista21" gehören, ehemals "Wackere Schwaben". Diese ist laut Polizei eine Untergruppe der rechten "Identitären Bewegung". Sie wird vom Landesverfassungsschutz beobachtet.
Mutmaßliche rassistische Taten Ermittlungen gegen Gruppe der "Identitären Bewegung" in BW
Wegen Taten mit rassistischem Hintergrund laufen in Baden-Württemberg Ermittlungen gegen eine Gruppe der "Identitären Bewegung". Mehrere Polizeipräsidien sind daran beteiligt.
Waren sexuelle Übergriffe in Schwimmbädern Anlass?
Die Strafverfolgungsbehörde geht außerdem davon aus, dass der Vorfall eine Reaktion auf sexuelle Übergriffe junger Männer in Schwimmbädern war. Im vergangenen Jahr sorgten wiederholte Gewalttaten und größere Polizeieinsätze in Freibädern für Schlagzeilen. Diskussionen wurden vor allem durch Vorfälle in Berlin ausgelöst. Aber auch in Baden-Württemberg kam es zu Vorfällen, unter anderem mehrfach im Inselbad in Untertürkheim. Bei diesen Vorfällen spielte auch immer ein Migrationshintergrund der beteiligten Männer eine Rolle.