Das Bahnunternehmen SWEG sieht nach mehreren Kurz-Streiks der Lokführergewerkschaft GDL nach wie vor das Risiko, dass ihre Züge kurzfristig stehen bleiben und ausfallen. Das gelte auch, nachdem die GDL ihren stundenlangen Streik in der Nacht auf Mittwoch für beendet erklärt habe, teilte die SWEG mit. Fahrgäste sollten sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen informieren.
So berichtete der SWR am Dienstagmorgen über den Streikaufruf:
Probleme im SWEG-Netz: Lokführer streiken
Das Unternehmen empfahl Reisenden, die DB-Navigator-App oder die elektronische Fahrplanauskunft zu nutzen. Reisende müssten damit rechnen, dass Züge spontan anhalten und ganz ausfallen. Sie ruft bereits seit Wochen zu Streiks auf und fordert für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die mehr als 500 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner.
Verkehrsminister Hermann fordert konstruktive Lösungen
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Mittwoch, dass der Tarifstreit zwischen der SWEG und der GDL schon zu lang auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen würde. Dies schade dem ÖPNV insgesamt. Er forderte: "Wir erwarten, dass die Tarifparteien zeitnah aufeinander zugehen und nach konstruktiven Lösungen für diesen Konflikt suchen." Die SWEG gehört dem Land Baden-Württemberg.
GDL-Streik: Auch CDU-Fraktion fordert Schlichter
Rufe nach einer Schlichtung wurden zuletzt bereits aus der Opposition durch die FDP-Landtagsfraktion laut. Am Dienstag schaltete sich mit der CDU auch eine an der Landesregierung beteiligte Partei ein. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Dörflinger, forderte die beiden Konflikt-Parteien dazu auf, "sehr rasch einen unabhängigen Schlichter damit zu beauftragen, eine Lösung zu finden".
SWEG-Aufsichtsrat berät über Umgang mit Streik
Nur so könne weiterer Schaden für den Ruf des ÖPNV abgewendet werden, sagte Dörflinger der Deutschen Presse-Agentur. Mittlerweile scheine ein Punkt erreicht zu sein, an dem eine schnelle Lösung ohne externe Unterstützung nicht mehr absehbar sei. Wenn Pendler sich nicht mehr auf den Zug verlassen könnten, würden sie diesen künftig aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr nutzen. Am Donnerstag will außerdem die SWEG darüber informieren, zu welchem Beratungsergebnis eine Sondersitzung ihres Aufsichtsrats am Dienstag geführt hat.