Der seit Samstagnachmittag dauernde Ausstand beim Bahnunternehmen SWEG ist am Montagmittag vorerst beendet worden. Es dauere noch einige Zeit, bis der Schienenverkehr wieder regulär laufe, teilte das Unternehmen mit. Außerdem müsse weiter mit kurzfristigen Arbeitsniederlegungen gerechnet werden. Die Lokführergewerkschaft GDL ließ zunächst offen, wie es weitergeht.
Stärkste Auswirkungen in Stuttgart und Freiburg
Die stärksten Auswirkungen seien am Montag in Stuttgart zu spüren gewesen, sagte ein Sprecher der SWEG. Die Bahn-App zeigte beispielsweise zahlreiche Ausfälle auf der Strecke von Tübingen via Stuttgart nach Osterburken. Auch in Freiburg sei es zu Einschränkungen gekommen. Der Sprecher berichtete von Zugausfällen. Alle Linien seien betroffen, sagte eine Sprecherin der SWEG Bahn Stuttgart, einer Tochter der SWEG.
Seit Wochen Zugausfälle in Baden-Württemberg GDL-Streiks bei der SWEG: Lokführer kämpfen um Tarife und Macht
Seit Monaten ruft die Lokführergewerkschaft GDL immer wieder kurzfristig zu Streiks bei der SWEG auf - oft unangekündigt. Warum sind weder GDL noch SWEG kompromissbereit?
Hintergrund ist ein Tarifkonflikt, in dem die GDL künftig eigenen Angaben zufolge nicht nur für die frühere Abellio Rail Baden-Württemberg (heute SBS), sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die mehr als 500 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner aushandeln möchte. Insgesamt zählt der Konzern 1.800 Beschäftigte. Die SWEG lehnt das ab und will die SBS auch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.
FDP-Fraktion im Landtag fordert Schlichtung
Wegen des anhaltenden Tarifkonflikts beim landeseigenen Bahnunternehmen SWEG dringt die FDP-Landtagsfraktion auf eine Schlichtung. Ziel müsse sein, "die völlig unnötige Auseinandersetzung, die es derzeit gibt, zu beenden - zum Wohle der Fahrgäste", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Christian Jung, am Montag. "Ich glaube, dass die Streithähne das im Moment nicht lösen können." Wer als Schlichter in Frage käme, müssten die Konfliktparteien klären. Gelinge das nicht, sei er bereit, Vorschläge zu unterbreiten.