Der Leiter des Leberzentrums im Klinikum Stuttgart, Prof. Christian Trautwein, begrüßt den Trend zum Dry January. Denn bereits wenige Wochen ohne Alkohol führten zu einer gesünderen Leber. Wie man einen Monat ohne Alkohol durchhält, erklärt Dr. Johanna Graf. Sie ist die leitende Psychologische Psychotherapeutin im Klinikum Stuttgart.
Stuttgarter Experte: Kein Alkohol schon nach kurzer Zeit viele Vorteile
Alkohol ist aus zwei Gründen schädlich, erklärt Mediziner Trautwein. Zum einen beschädige Alkohol die Erbmasse, dadurch steige das Risiko für Krebs. Zum anderen ist Alkohol ein Energieträger, wodurch sich Fett in der Leber ansammele. Verzichtet man auf Alkohol, könne das schon nach wenigen Wochen viele Vorteile haben, so Trautwein. Die Verfettung der Leber werde reduziert, man nehme weniger Kalorien zu sich und viele würden demnach auch über das Jahr weniger trinken. Ein langfristiger Verzicht reduziere das Risiko für Bluthochdruck, Tumore, Demenz und Leberzirrhose.
Trotz der vielen Vorteile fällt es gerade in Gesellschaft schwer auf Alkohol zu verzichten. Johanna Graf vom Klinikum Stuttgart gibt vier Tipps, wie man gut durch den Dry January kommen kann.
Tipp 1: An sich selbst denken
Wer auf Alkohol verzichtet, macht das für sich und seine Gesundheit, sagt Graf. Denn wer nicht trinkt, schlafe besser und sei leistungsfähiger. Auch der gefürchtete Kater bleibe aus.
Tipp 2: Leckere Alternativen zu Alkohol finden
Weiter sei es hilfreich, sich zu überlegen, wo und wann man Alkohol trinkt. Ist es der Anlass, der ausschlaggebend ist? Dann könne man sich Alternativen dafür suchen. Ein spritziger alkoholfreier Sekt oder eine erfrischende Saftschorle könnten genauso gut zum Anstoßen schmecken, so Graf. Das Sortiment an alkoholfreien Alternativen sei groß und da lohne es sich, sich einfach mal durch zu probieren.
Tipp 3: Das Auge trinkt mit
Entscheidend kann auch die Optik sein. Ein ansprechendes Glas oder eine schöne Zubereitung bei einem alkoholfreien Cocktail - das tue der Psyche gut, so die Expertin. Das kann auch zeigen, dass man etwas feiere und mit etwas Hochwertigem anstoße.
Tipp 3: Eine Belohnung setzen
Die Expertin vom Stuttgarter Klinikum hält viel von Belohnungen. Um die vier Wochen ohne Alkohol durchzuziehen, könne man sich mit Geschenken an sich selbst motivieren. Als Beispiel nennt sie ein schönes Wellnesswochenende oder ein neues Paar Turnschuh, das man sich sonst nicht gegönnt hätte.
Eine unbedenkliche Menge gibt es nicht Experten raten zu Alkoholverzicht - BW-Weinbranche stellt sich um
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Alkoholabstinenz. Der Alkoholkonsum in Deutschland geht zurück - das sorgt für Schwierigkeiten in der Weinbau-Branche.
Tipp 4: Positive Erfahrungen machen
Viele würden feststellen, dass sie das Feierabendbier oder den Wein zum Essen gar nicht immer bräuchten. Diese Erfahrung motiviere weiterzumachen, so die Stuttgarter Expertin.
Grundsätzlich rät sie dazu sein Verhalten immer wieder zu hinterfragen und zu verändern. Das könne auf lange Sicht auch dazu führen, dass man den Konsum auch über den Rest des Jahres reduziere.