In der Nacht von Montag auf Dienstag musste die S-Bahn-Strecke zwischen Plochingen und Kirchheim unter Teck (beide Kreis Esslingen) wegen Bauarbeiten gesperrt werden. Stattdessen fuhren Busse als Ersatzverkehr. In Kirchheim unter Teck kam der Bus allerdings nie an. Denn die Fahrt endete in einer Wiese in Ötlingen (Landkreis Esslingen). Manuel Kaiser aus Owen (Landkreis Esslingen) war bei der Irrfahrt dabei.
Die Busfahrt startete holprig
Die Fahrgäste bemerkten schnell, dass der Busfahrer nicht wusste, wo er lang fahren muss, so Kaiser gegenüber dem SWR. Er hätte eigentlich von Plochingen aus die Bahnhöfe in Wernau, Wendlingen, Ötlingen und Kirchheim unter Teck abfahren sollen. Ausgestattet mit einem Notizzettel und einem Navi auf seinem Handy, fand der Fahrer den Bahnhof in Wernau. Nächste Station: Wendlingen Bahnhof. Den verfehlte er knapp und ließ die Fahrgäste am Rathaus aussteigen.
Die Fahrgäste versuchten dem Busfahrer zu helfen, den richtigen Weg zu finden, aber auch das funktionierte nicht. In Ötlingen fuhr er am Bahnhof vorbei. Die Fahrgäste, die in Ötlingen aussteigen wollten, haben ihn dann gebeten, einfach anzuhalten und sie aussteigen zu lassen.
Dann sollte es eigentlich weiter nach Kirchheim unter Teck gehen, aber auf der Suche nach dem richtigen Weg landete der Bus hinter dem Ötlinger Bahnhof. Dort versuchte der Fahrer zu wenden - beim Rangieren fuhr er sich in der Wiese fest.
Für die Fahrgäste ging es zu Fuß weiter
Zu dem Zeitpunkt waren noch sechs Fahrgäste im Bus. Sie beschlossen daraufhin, zu Fuß zum Ötlinger Bahnhof zu laufen, um noch eine Chance zu haben, nach Kirchheim zu kommen. Manuel Kaiser trat den Heimweg per Ruftaxi an, da er nach Owen musste. Statt um 23:30 Uhr, war er schließlich um 0:40 Uhr daheim. Der Busfahrer hat die Nacht im Bus geschlafen, bis am nächsten Morgen der Abschleppdienst kam.
Die Bahn entschuldigt sich
Der Schienenersatzverkehr wurde mit Partner-Busunternehmen organisiert, bei denen es wohl immer schwieriger wird, Personal zu finden, so die Deutsche Bahn. In der Regel sollen die Busfahrer zwei Tage geschult werden und die neue Strecke abfahren. Die Bahn geht mit dem Busunternehmen ins Gespräch, damit so etwas nicht noch einmal passiert.