Fachleute der Heinz Sielmann Stiftung haben bei Lauterstein (Kreis Göppingen) die Alpenfledermaus nachgewiesen. Die Stiftung teilte mit, diese habe zwischen 1951 und 2007 in Deutschland als ausgestorben gegolten. Dementsprechend sei ihr Vorkommen extrem selten.
Detektoren spürten die Alpenfledermaus auf
Die Fachleute konnten die Alpenfledermaus mithilfe von Detektoren für Fledermausrufe nachweisen. Anders als der Name vermuten lässt und wie auch die gemeldete Sichtung im Kreis Göppingen bestätigt, kommt die Fledermaus nicht nur in der Alpenregion vor. Sie frisst vorwiegend Insekten, die sie im Flug erbeutet. Das Säugetier wiegt weniger als zehn Gramm, seine Flügelspannweite misst etwa 20 Zentimeter.
Weißensteiner Wald bietet Fledermäusen Schutz
Die Heinz Sielmann Stiftung hat in den letzten Jahren am Weißensteiner Schloss bei Lauterstein eine große Waldfläche gekauft und überlässt den Laubwald größtenteils sich selbst. Da auch abgestorbene Bäume stehen bleiben dürfen, bieten sich Fledermäusen dort viele Verstecke und Unterschlupfmöglichkeiten, wie die Stiftung mitteilt.
2022 hatte die Stiftung eine Untersuchung zu den Fledermausarten im Wald in Auftrag gegeben. Wie es in dem nun vorliegenden Gutachten heißt, wurden neben der Alpenfledermaus 18 weitere Fledermausarten nachgewiesen, zum Beispiel das vom Aussterben bedrohte Graue Langohr und die gefährdete Bechsteinfledermaus.
Pestizide gefährden Fledermäuse
Die Alpenfledermaus und andere seltene Fledermausarten sind unter anderem durch den verstärkten Einsatz von Pestiziden in den letzten Jahrzehnten gefährdet, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). "Fledermäuse kommen auf landwirtschaftlichen Flächen und auf Obstplantagen, die mit Pestiziden behandelt wurden, mit belasteter Nahrung in Kontakt oder leiden an der Abnahme ihrer Beuteinsekten in der Umgebung", schreibt der BUND dazu.