Eine Schülerin zeigt an einem Gymnasium während des Unterrichts einer Mitschülerin ihr Klappmesser.

Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen

Innenminister Strobl fordert Messerverbot an Schulen in Baden-Württemberg

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Autor/in
Hannes Köhle
Hannes Köhle ist Teil des Teams von "Zur Sache! Baden-Württemberg".
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Barbara Reeder
Foto von Barbara Reeder

BW-Innenminister Strobl hat einen Brief an die Kultusministerin verfasst. Darin plädiert er für ein Messerverbot, um Kinder und Jugendliche an Schulen vor Gewalttaten zu schützen.

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) macht sich für ein Messerverbot an Schulen stark. Bei Kindern und Jugendlichen handle es sich um besonders schutzbedürftige Personen. Daher müsse man alles daran setzen, diese vor den von Messern ausgehenden Gefahren zu schützen, schrieb Strobl bereits vergangene Woche in einem Brief an Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne), der dem SWR vorliegt.

"Dies gilt auch und insbesondere für Gefahren, die durch einzelne Schülerinnen und Schüler im Schulalltag verursacht werden", heißt es in dem Brief weiter. Mitgebrachte Waffen wie Tierabwehrsprays oder Messer seien potenzielle Gefahren für Lehrkräfte und insbesondere die Schülerinnen und Schüler, aber auch andere Beschäftigte in den Schulen.

Kultusministerium will Schulgesetz ändern

Das Kultusministerium erklärte auf SWR-Anfrage, dass bereits an einer entsprechenden Änderung des Schulgesetzes gearbeitet werde. Damit geht das Kultusministerium noch einen Schritt weiter, als die von Strobl geforderte Änderung der Hausordnungen. Eine landesweite Regelung sei sinnvoll, da sie auch zur Prävention beitragen könne.

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Strobl: Schulen können Messerverbot in Hausordnung aufnehmen

Strobl hatte in dem Schreiben auf das Hausrecht der Schulen verwiesen. "Entsprechende Waffen- und Messerverbote können daher auch in die jeweiligen Schul- und Hausordnungen aufgenommen werden, um diesen Gefahrenpotenzialen zu begegnen", so der Innenminister. Er bitte die Kultusministerin ausdrücklich darum, die Schulen für diese Möglichkeit zu sensibilisieren. 

Messerangriff an Schule in Ettenheim

Am Dienstag hatte es in Ettenheim südlich von Offenburg (Ortenaukreis) einen Messerangriff an einer Schule gegeben. Dort soll ein Jugendlicher einen Mitschüler mit einem Messer schwer verletzt haben. Das Motiv und der genaue Hergang sind derzeit nach Polizeiangaben noch nicht klar. Weitere Schüler waren laut Polizei nicht beteiligt. Der mutmaßliche Angreifer wurde vorläufig festgenommen. 

Anfang Januar hatte es in Baden-Württemberg eine tödliche Messerattacke in einer Schule in St. Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis) bei Heidelberg gegeben. Ein 18-Jähriger hatte seine gleichaltrige Ex-Freundin mit einem Messer angegriffen und getötet. Mitte August war der mutmaßliche Täter wegen Mordes zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. 

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