Das Symbolfoto zeigt ein Porsche-Logo mit einem Logo von Volkswagen.

VW bringt seine Luxus-Marke an die Börse

Start der Zeichnungsfrist für Porsche-Vorzugsaktien

Stand
Interview
Christian Rönspies

Wer eine Porsche-Vorzugsaktie will, muss zugreifen. Die Zeichnungsfrist hat begonnen. Der Preis: 76,50 bis 82,50 Euro. Im SWR-Gespräch bewertet ein Experte den Börsengang.

Über den Beginn der Zeichnungsfrist für die Porsche-Vorzugsaktien hat SWR Aktuell-Moderator Christian Rönspies mit dem Vermögensverwalter Christian W. Röhl gesprochen.

SWR Aktuell: Wie groß ist das Risiko für Porsche und damit auch für die Anleger, in diesen unsicheren Zeiten an die Börse zu gehen?

Christian W. Röhl: Wir haben momentan so eine Art "Polykrise", wo ziemlich viel zusammenkommt. Viele sind sich einig, dass wir in eine Rezession stürzen. Die Frage ist nur noch: wie hart wird die? Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass Unternehmen, die im absoluten Top-Segment positioniert sind, einer solchen Rezession unter Umständen etwas besser entkommen. Wer reich ist, der kann sich trotzdem dann auch noch seinen Porsche leisten. Ob das bei dem Volumen, was Porsche aufruft, wirklich funktioniert, wird man sehen - nicht nur mit Blick auf das Geschäft, sondern auch mit Blick auf den Aktienkurs. Denn das ist eine große Emission. Da spielt natürlich die allgemeine Kapitalmarkt-Stimmung schon eine größere Rolle als bei einem kleineren Unternehmen.

SWR Aktuell: Porsche hat angekündigt, dass für dieses Jahr eine Dividende von 911 Millionen Euro ausgeschüttet werden soll. Das bedeutet ein Euro je Aktie. Schon vor der Aktienausgabe eine Dividende anzukündigen - ist das ein Zeichen von Selbstbewusstsein oder einfach nur Marketing?

Röhl: Zunächst muss man mal sagen: das mit der 911 ist ja schon sehr bemüht. Man fragt sich inzwischen, warum die Aktien nicht 91,10 Euro kostet und nicht am 9.11. debütiert. Das ist ein bisschen krampfhaft und wird auch ein bisschen lächerlich. Aber die Dividende an sich anzukündigen, das ist natürlich schon mal ein positives Signal der Stärke. Mehr als die Hälfte von 2022 ist rum. Porsche hat darüber hinaus einen sehr klaren Blick, was in den nächsten Monaten noch im Verkauf passiert.

Es ist auch gut, dass man gleich von Anfang an sagt: wir sind ein Dividendenwert. Wir wollen unseren Aktionären auch in klingender Münze direkt etwas bieten. Aber man darf natürlich nicht vergessen, dass die größten Profiteure, die institutionellen Aktionäre sein werden. Die Mehrheit hält nach wie vor die Volkswagen-Gruppe und dann eben auch die Familien Porsche und Piëch, die nicht nur die Mehrheit an Volkswagen halten, sondern jetzt auch direkt 25 Prozent der Stammaktien von Porsche übernehmen.

SWR Aktuell: Seit Dienstag kann man die Porsche-Aktie zeichnen. Wem würden Sie empfehlen, das zu tun?

Röhl: Also empfehlen tue ich grundsätzlich nichts. Jemand, der immer schon mal ein Stückchen Porsche haben will, dem sei gesagt: eine Aktie von Porsche ist günstiger als ein Porsche-Automobil. Und es ist vielleicht auch für viele Menschen der erste Versuch, mal eine Aktie zu erwerben.

Aber dann sollte es bitte vielleicht nur eine sein und nicht gleich 911. Der Rest des Vermögens oder der Sparrate sollte möglichst breit gestreut und investiert werden. Das geht nirgends besser als mit einem ITF. Aber man kann sich ja ein oder zwei Porsche-Aktien dazu zulegen.

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