In Mannheim ziehen Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes bei einem Warnstreik mit Fahnen in einem Protestzug durch die Innenstadt.

ÖPNV, Verwaltung und Kliniken betroffen

Warnstreiks in Mannheim und der Region sorgten für zahlreiche Ausfälle

Stand

Seit Freitagmorgen drei Uhr streikten in der Region Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes. Viele Bereiche waren deshalb lahmgelegt, unter anderem der ÖPNV, Kitas und Verwaltungen.

Die Gewerkschaft ver.di lässt nicht locker: Schon seit Wochen macht sie im ganzen Land mit unterschiedlichen Schwerpunktaktionen Druck auf die Arbeitgeber. Am Freitag waren auch in der Rhein-Neckar-Region die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes zum Warnstreik aufgerufen. So blieben zum Beispiel die Busse und Bahnen der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) im Depot, und auch die Beschäftigten der Stadt Mannheim und weiterer Kommunen im Umland beteiligten sich am Streik.

Zahlreiche Einrichtungen in Mannheim geschlossen

Alle städtischen Kindertageseinrichtungen in Mannheim waren am Freitag laut Stadt geschlossen. Vom Streik betroffen waren nach Angaben der Gewerkschaft ver.di außerdem unter anderem das Uniklinikum Mannheim, die Arbeitsagentur, Bibliotheken, die Musikschule, die Jugendhäuser, die Bürgerdienste, die Altenpflegeheime (APH) und die Müllabfuhr in Mannheim. Auch die vier Mannheimer Hallenbäder blieben wegen des Warnstreiks am Freitag zu.

In Heidelberg sind Sparkassen sowie das Theater zu

Die Filialen der Sparkasse Rhein-Neckar-Nord sowie der Sparkasse Heidelberg, das Theater Heidelberg sowie die Heidelberger Werkstätten waren ebenfalls geschlossen. Außerdem beteiligten sich Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes in Ilvesheim, Schwetzingen, Neckargemünd, Eppelheim und Hemsbach an den Warnstreiks.

4.000 Beschäftigte bei Protestzug durch Mannheim

In Mannheim hatten sich am Freitag nach Angaben der Gewerkschaft ver.di rund 4.000 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes an einem Protestzug durch die Mannheimer Innenstadt beteiligt. Zum Abschluss gab es eine Kundgebung auf dem Alten Messplatz in Mannheim.

Tausende von Streikenden stehen in gelben Warnwesten mit Bannern und Fahnen auf dem Alten Messplatz in Mannheim.
Am Freitag trafen sich Tausende von Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes zu einer Kundgebung auf dem Alten Messplatz in Mannheim.

Weitere Warnstreiks am Montag

Wie die Gewerkschaft ver.di mitteilt, wird es auch am Montag zur dritten und vorerst letzten Verhandlungsrunde in Potsdam Warnstreiks geben. Auch am Montag werde in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen der kommunale Nahverkehr bestreikt, das heißt, dass Busse und Bahnen der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) erneut nicht fahren. Der Streik beginnt laut rnv am Montag um 3 Uhr und geht bis zum Betriebsende am frühen Dienstagmorgen um 3 Uhr. Die Mobilitätszentralen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg bleiben am Montag erneut geschlossen. Auch von der rnv betriebene Schulbusse seien betroffen.

Kundgebung an der Neckar-Schleuse in Heidelberg

Außerdem seien unter anderem die Beschäftigten der Wasserstraßen zum Streik aufgerufen, die im Öffentlichen Dienst beschäftigt sind. Davon seien Schleusen am Neckar betroffen. Rund 100 bis 150 Streikende werden sich laut ver.di zentral an der Schleuse in Heidelberg zu einer Kundgebung versammeln. Außerdem sei in Heidelberg eine Kundgebung auf dem Marktplatz geplant.

Nah- und Fernverkehr der DB ebenfalls betroffen

Auch die Gewerkschaft EVG wird den Angaben zufolge in ihrer Tarifrunde mit der Deutschen Bahn sowie weiteren Bahnen zu Warnstreiks aufrufen. Davon ist auch der Nah- und Fernverkehr in der Rhein-Neckar-Region betroffen. Laut EVG sind schon am Sonntagabend erste Auswirkungen durch streikende Mitarbeitende möglich. Auch am Dienstag würden noch zahlreiche Züge durch Nachwirkungen des Streiks ausfallen.

Ver.di fordert mehr Geld für Öffentlichen Dienst

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes nach wie vor 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

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SWR

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