In Ladenburg haben ukrainische Geflüchtete afghanische eingeladen, um für sie im BUND Bacherlebniszentrum zu kochen. Der Ladenburger Flüchtlingsverein INT.AKT. hat das gemeinsame Essen organisiert. Im vergangenen Jahr hatten Afghanen bereits für Ukrainer gekocht.
Ein Gruppe Frauen hat typisch ukrainische Speisen zubereitet: Kohlrouladen mit Reis- und Rinderhack, Teigtaschen mit Frischkäse-Füllung und natürlich Borschtsch - das ukrainische Nationalgericht und immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO.
Geflüchtete berichten von Vorbehalten
Flüchtlingen aus der Ukraine werden in der Öffentlichkeit viele Sympathien entgegengebracht. Anders sieht es bei Afghanen aus. Sie sind oder fühlen sich oftmals weniger willkommen.
Zabi aus Afghanistan studiert Wirtschaftsinformatik in Mannheim. Er ist schon in Deutschland seit er 13 Jahre alt ist und macht bald seinen Abschluss. Auch ein Jobangebot bei der SAP in Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) hat er schon. Er ist gut integriert, spürt aber auch, dass Afghanen mit mehr Vorbehalten zu kämpfen haben als Ukrainer.
Aus Zabis Sicht seien Ukrainer vielleicht leichter zu intergrieren. Das solle aber nicht dazu führen, dass man Andere schlechter behandle oder weniger unterstütze.
Gemeinsames Essen, fehlende Deutschkenntnisse
Beim gemeinsamen Essen saßen Afghanen und Ukrainer dann doch eher an getrennten Tischen. Das lag aus Sicht von Wolfram Schäfer vom Verein INT.AKT. daran, dass sie sich nicht unterhalten konnten.
Ukrainerin Inna ist mit ihren zwei kleinen Töchtern nach Kriegsbeginn aus Kiew geflüchtet. Auch sie hat beobachtet, dass Flüchtlinge je nach Herkunft unterschiedlich behandelt werden. Sogar die Flüchtlinge untereinander haben zum Teil Vorbehalte, sagt sie.
Der Ladenburger Verein INT.AKT. plant schon das nächste Essen. Dann werden Geflüchtete aus Syrien für Menschen aus anderen Nationen kochen.